Kunden privater Krankenversicherungen müssen sich nach Einschätzung der Versicherungsgruppe Alte Leipziger Hallesche (ALH) auf Beitragserhöhungen einstellen.
Angesichts der zuletzt deutlich gestiegenen Leistungsaufwendungen in der Branche würden in der Breite Beitragserhöhungen erwartet, sagte das zuständige Vorstandsmitglied Wiltrud Pekarek. Bei der Halleschen Krankenversicherung stiegen die Aufwendungen für Versicherungsfälle im vergangenen Jahr um 12,3 Prozent auf 1,05 Milliarden Euro. Pekarek wies darauf hin, dass die Deutsche Bundesbank bei der gesetzlichen Krankenversicherung ohne grundlegende Reform ab 2025 deutlich steigende Zusatzbeiträge erwarte.
Starke Nachfrage nach privaten Krankenversicherungen 2023
Im vergangenen Jahr profitierte die Versicherungsgruppe von kräftiger Nachfrage nach privaten Krankenversicherungen. Die Hallesche erzielte den Angaben zufolge das stärkste Neugeschäft ihrer Firmengeschichte. Die Beitragseinnahmen stiegen um 8,0 Prozent auf 1,54 Milliarden Euro, wie die Versicherungsgruppe in Oberursel mitteilte.
In der Lebensversicherung machte sich dagegen die Konkurrenz der Banken bemerkbar, die Kundinnen und Kunden mit steigenden Zinsen für Tagesgeld und Co. lockten. Bankeinlagen waren im Vergleich zu solchen Lebensversicherungsprodukten attraktiver, bei den Kunden nur einmalig einen Beitrag entrichten. Das Geschäft mit Einmalbeiträgen war daher rückläufig. Die Beitragseinnahmen der Alten Leipziger Lebensversicherung insgesamt lagen mit 2,88 Milliarden Euro leicht unter Vorjahresniveau von 2,97 Milliarden Euro.
Rekordergebnis in der Sachversicherung
Die Sachversicherungen der Alten Leipziger Versicherung verbuchten im Neugeschäft ein Plus von 41,3 Prozent und verzeichneten den Angaben zufolge das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte.
Der Gesamtumsatz der Gruppe, zu der auch die Alte Leipziger Bauspar und die Trust Investment-Gesellschaft zählen, stieg im vergangenen Jahr um 1,7 Prozent auf 5,32 Milliarden Euro. Das Jahr 2023 sei trotz des herausfordernden Umfelds sehr erfolgreich für die ALH-Gruppe verlaufen, sagte Vorstandschef Christoph Bohn.
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