3. Dezember 2024

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Fachkräftelücke in IT-Berufen um die Hälfte zurückgegangen

Fachkräftelücke in IT-Berufen um die Hälfte zurückgegangen

Im Berufsfeld Informatik fehlen vielerorts Beschäftigte. Im ersten Quartal ist die Nachfrage laut einer Studie jedoch eingebrochen - aus mehreren Gründen.

Die schlechte Wirtschaftslage und die Unsicherheit vieler Unternehmen lassen die Nachfrage nach Beschäftigten in IT-Berufen einbrechen. Die Fachkräftelücke hat sich im ersten Quartal 2024 in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr nahezu halbiert.

Die Zahl der offenen Stellen, die nicht mit passend qualifizierten Kandidaten besetzt werden konnten, ging um 46 Prozent zurück auf 19 372. Das geht aus einer Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft hervor.

Die Zahl offener Stellen im Berufsfeld Informatik ist zum Vorjahr demnach um ein Fünftel gesunken, die der qualifizierten Arbeitslosen stieg um mehr als ein Viertel. Grund für die Entwicklung ist laut Studienautor Gero Kunath die wirtschaftliche Schwäche. Unternehmen hielten Investitionen zurück, größere IT-Projekte würden verschoben oder ganz abgesagt. Eine weitere Erklärung seien Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz, die Abläufe erleichterten und weniger manuellen Arbeitseinsatz und Personal erforderlich machten.

«Auf einen vorübergehenden konjunkturellen Einbruch deutet hin, dass aktuell der Bedarf an qualifizierten IT-Fachkräften in der deutschen Wirtschaft weiterhin hoch bleibt, auch wenn er sich merklich abgekühlt hat», sagte Kunath. So konnten in den IT-Berufen insgesamt immer noch 37,2 Prozent der offenen Stellen nicht besetzt werden.

Experte: Fachkräftelücke kann Aufschwung bremsen

Die Fachkräftelücke liegt der Studie zufolge auch insgesamt weiterhin auf hohem Niveau, war zuletzt jedoch rückläufig. Im März 2024 lag die Zahl der offenen Stellen für qualifizierte Fachkräfte bei rund 1,2 Millionen und damit knapp 4 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Die Zahl qualifizierter Arbeitsloser erhöhte sich derweil um gut 9 Prozent auf etwa 1,1 Millionen.

Die Lücke ist dem Experten zufolge deutlich höher, als der Abstand zwischen offenen Stellen und der Zahl der Arbeitslosen vermuten lässt. Denn nicht jeder Arbeitslose eignet sich mit seinen Qualifikationen für jede offene Stelle.

Der Rückgang der Fachkräftelücke ist laut Kunath kein Zeichen für Erholung. Aufgrund der eingetrübten Konjunktur gab es zuletzt mehr arbeitslose qualifizierte Fachkräfte und weniger offene Stellen. Im Falle einer wirtschaftlichen Erholung sei mit einer Verschärfung der Engpässe zu rechnen, «die den Aufschwung bremsen dürften».