Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben am Freitag Risiken vermieden. Der Leitindex Dax fiel um 0,74 Prozent auf 13.803,61 Punkte.
Auf Wochensicht deutet sich immerhin ein moderates Plus an. Für Belastung sorgt hierzulande und auch insgesamt an den Kapitalmärkten weiterhin die Corona-Pandemie. Die in vielen Ländern immer noch angespannte Infektionslage bewirkt, dass die Anleger vor Engagements zurückscheuen. Der MDax der mittelgroßen Werte verlor 0,67 Prozent auf 31.535,24 Zähler, nachdem er am Donnerstag noch ein Rekordhoch erreicht hatte.
Auch europaweit gerieten die Märkte unter Druck: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,73 Prozent. Dabei blickten die Anleger auch auf die jüngsten Stimmungsdaten aus der Region: «Die Zweiteilung der konjunkturellen Dynamik zwischen Industrie und Dienstleistungen bleibt angesichts der fortdauernden und teilweise verschärften Lockdowns bestehen oder vertieft sich sogar wie in Frankreich», schrieben die Analysten der Landesbank Helaba. Per saldo blieben die wirtschaftlichen Perspektiven daher getrübt, und erst mit nachhaltigen Impferfolgen und den damit einhergehenden Lockerungen könne die Wirtschaft insgesamt wieder auf Expansionskurs gehen.
Im Dax notierten fast alle Aktien im Minus. Ein Lichtblick war der deutliche Kursanstieg bei den Aktien von Siemens: Sie schnellten im frühen Handel auf ein Rekordhoch und lagen zuletzt mehr als vier Prozent im Plus. Wie am Vorabend bekannt geworden war, übertraf der Technologiekonzern im ersten Geschäftsquartal operativ die Erwartungen. Analysten reagierten positiv auf das Zahlenwerk. Von den Analysten des Investmenthauses Jefferies etwa hieß es, im Segment Digital Industries sei die Profitabilität beeindruckend hoch gewesen.
Klarer Favorit im MDax waren die Anteilsscheine von ProSiebenSat.1, die ebenfalls von überraschend guten Zahlen beflügelt wurden und gut vier Prozent gewannen. Der Fernsehkonzern war nur mit einer leichten Delle durch die Corona-Krise gekommen. Börsianer verwiesen auf die starke Belebung des Werbegeschäfts und Analysten erhöhten ihre Kursziele.
Demgegenüber fielen die Papiere von Airbus um mehr als ein Prozent. Der Flugzeugbauer will die Produktion seiner Mittelstreckenjets wegen der Verschärfung der Corona-Krise in diesem Jahr doch nicht so stark hochfahren wie zunächst gedacht.
Ähnliche Beiträge
Ifo: Geschäftsklima im Einzelhandel schlechter
Deutschland darf Milliarden in LNG-Terminals stecken
Neue Gnadenfrist für Betreiberfirma Nord Stream 2