Volkswagen-Chef Oliver Blume sieht China als «eine Art Fitnesscenter» in Sachen wirtschaftlicher Entwicklung. «Innovationen, zum Beispiel bei der Batterie, Software oder dem autonomen Fahren, entstehen hier pragmatisch und kosteneffizient, mit hoher Kreativität und immensem Tempo», sagte Blume laut Vorabmeldung in einem Interview der «Zeit».
Dieses Know-how und diese Haltung könne man nutzen, um sie auf den gesamten Konzern zu übertragen, sagte Blume und fügte hinzu: «Gerade auch nach Deutschland, wo wir zu lang den früheren Erfolg genossen haben.» Blume bestritt, dass der europäische Automobilmarkt «nur mit Zöllen» vor chinesischen Importen geschützt werden müsse. «Es sollte insgesamt darum gehen, Zölle intelligent zu gestalten», sagte der Manager. Sie könnten etwa gekoppelt sein an Investitionsanreize.
Auch die schleppenden Geschäfte in China bescherten VW im vergangenen Jahr konzernweit einen Absatzrückgang. Die Verkäufe brachen dort um fast zehn Prozent ein. Bei Verbrennern ist der deutsche Autobauer nach eigenen Angaben mit über 20 Prozent Marktanteil weiter führend. Bei den in China boomenden Elektroautos und auch insgesamt ist dagegen längst der örtliche Herausforderer BYD vorbeigezogen. «In China hat sich in kurzer Zeit eine wettbewerbsfähige Automobilindustrie entwickelt. Für uns ist das nun eine Art Fitnesscenter», sagte Blume.
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