Die Großreedereien Hapag-Lloyd und Maersk sind nun offiziell Teil einer Allianz. Das bedeutet, dass Reedereien aus Hamburg und Kopenhagen, die zu den größten der Welt gehören, den Laderaum ihrer Containerschiffe teilen. Die schon seit mehr als einem Jahr vorbereitete Partnerschaft nennt sich «Gemini Cooperation».
Moderne Allianzen in der internationalen Schifffahrt entstanden in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre. Heutzutage sind sie wesentlicher Bestandteil des Wirtschaftszweigs. Sie ermöglichen es Reedereien, Kosten zu senken und ihr Angebot zu erweitern. Preisabsprachen sind den Unternehmen nicht erlaubt.
Reedereien wollen Pünktlichkeit steigern
Die neue Allianz hat angekündigt, nach einigen Monaten eine sogenannte Fahrplanzuverlässigkeit von Start- zu Zielhafen von mehr als 90 Prozent zu erreichen. Der gesamten Branche scheitert seit der Corona-Pandemie daran, frühere Pünktlichkeitswerte zu erzielen.
Nach Zahlen der Analysefirma Sea-Intelligence war Maersk im Dezember des Vorjahres mit 60,4 Prozent die pünktlichste der großen Linienreedereien. Hapag-Lloyd kam demnach auf 49 Prozent.
Luftfahrt als Ideengeber
Verlässlicher sollen die Containerschiffe der Allianz dank des sogenannten Hub-and-Spoke-Systems fahren. Das System sieht vor, dass die großen Containerschiffe allein die großen Häfen («Hubs») anlaufen. Von dort werden die Waren weiterverteilt. Das Kalkül der Allianz lautet: Weniger Hafenanläufe führen zu weniger Verspätungen.
Wettbewerber MSC fährt allein
Hapag-Lloyd und Maersk waren zuvor in anderen Allianzen gebunden: Hapag-Lloyd war Teil von «The Alliance». Dem Bündnis gehörten die Reedereien ONE aus Japan (Sitz in Singapur), HMM aus Südkorea und Yang Ming aus Taiwan an. Die asiatischen Reedereien planen, in der «Premier Alliance» weiter zusammenzuarbeiten.
Maersk und die weltgrößte Reederei MSC aus der Schweiz trennten sich zum Jahreswechsel. MSC ist derzeit nicht Teil einer Allianz.
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