Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf hat wegen der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr deutlich weniger Geschäfte gemacht als erhofft.
Der Umsatz lag mit 7,025 Milliarden Euro um 8,2 Prozent unter Vorjahresniveau, wie das Unternehmen mitteilte. «Organisch», das heißt aus eigener Kraft, gibt das Unternehmen ein Umsatzminus von lediglich 5,7 Prozent an. Weltweite coronabedingte Restriktionen in wichtigen Märkten und Reisebeschränkungen hätten die Geschäftsentwicklung erheblich beeinträchtigt – vor allem im zweiten Quartal. Der Konzerngewinn schrumpfte um 19,3 Prozent auf 636 Millionen Euro.
Vorstandschef Stefan De Loecker blickt trotz einiger Unsicherheiten optimistisch auf das Geschäftsjahr 2021. Er sei zuversichtlich, «dass wir mit dem Anlauf der Impfungen in vielen Ländern bis Ende des Jahres deutliche Verbesserungen sehen werden». Zudem kündigte er an, die Investitionen zu erhöhen. «Unsere Marken haben an Attraktivität gewonnen. Und das wollen wir weiter ausbauen, mit zusätzlichen Investitionen in Höhe von 300 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren.»
Der Umsatz im Unternehmensbereich Consumer sank im Geschäftsjahr 2020 organisch um 6,6 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro – wobei es den Angaben zufolge ohne die sich gut entwickelnden Marken Eucerin und Aquaphor noch weiter runtergegangen wäre. Bei ihnen verzeichnete Beiersdorf ein Umsatzwachstum von 8,3 Prozent.
Ebenfalls Rückgänge um 6,0 Prozent musste Beiersdorf bei seiner Kernmarke Nivea hinnehmen, konnte den Angaben zufolge jedoch in mehr als der Hälfte der Länder auch Marktanteile gewinnen. Im Bereich Healthcare – das ist im Wesentlichen das Pflastergeschäft rund um die Marke Hansaplast – lag der Umsatz 5,9 Prozent unter Vorjahresniveau und wurde insbesondere durch Corona-Einschränkungen in Spanien und Italien beeinträchtigt.
Bei der Luxuskosmetikmarke La Prairie rauschte der Umsatz wegen der Pandemie gleich um 23,9 Prozent nach unten, bedingt durch das deutlich kleinere Reiseaufkommen und die damit verbundenen rückläufigen Umsatzzahlen im wichtigen Travel-Retail-Geschäft. Selbst ein zweistelliges Wachstum in China habe das nicht aufwiegen können.
Das Geschäft der Beidersdorf-Tochter Tesa hat sich den Angaben zufolge dagegen von der Krise erholt. Nach einem schwierigen ersten Halbjahr und einem deutlich besseren zweiten Halbjahr habe Tesa im Geschäftsjahr 2020 rund 1,325 Milliarden Euro umgesetzt. Die Beiersdorf-Tochter sei damit bis auf 1,5 Prozent an das Vorjahresniveau von 1,379 Milliarden Euro herangekommen.
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