Der Dax hat am Gründonnerstag seine Rekordjagd wieder aufgenommen und 15.100 Punkte übertroffen.
Nachdem der deutsche Leitindex am Mittwoch in einem ruhigen Handel nur knapp an einer Bestmarke vorbeigeschrammt war, ging es nun mit einem Plus von 0,66 Prozent auf 15.107,17 Zähler in die Osterfeiertage. Im Wochenverlauf bedeutet das für den Leitindex einen Gewinn von knapp zweieinhalb Prozent.
Der MDax der mittelgroßen Werte rückte am Donnerstag um 1,80 Prozent auf 32.289,81 Punkte vor und bewegt sich damit wieder auf dem Niveau von Ende Februar diesen Jahres. Europaweit wurden ebenfalls überwiegend Gewinne verzeichnet: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging mit einem Aufschlag von 0,68 Prozent auf 3945,96 Zähler aus der verkürzten Woche.
In Paris und London legten die wichtigsten Aktienindizes ebenfalls zu. Auch in den USA zeigten sich die Indizes zum Börsenschluss in Europa von ihrer freundlichen Seite. Der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial stieg um 0,3 Prozent und die Nasdaq-Indizes sogar um rund eineinhalb Prozent.
Unter den Anlegern herrscht zurzeit Konjunkturoptimismus, und eine Reihe neuer Daten gibt Anlass dafür. So hellte sich die Stimmung in den Manager-Etagen der japanischen Großindustrie nach schweren coronabedingten Einbrüchen im März überraschend deutlich auf. In der Eurozone ist die Stimmung in der Industrie trotz der Pandemie außerdem so gut wie nie zuvor, und auch in den USA hellte sie sich deutlicher als erwartet auf. Dort stieg der Einkaufsmanagerindex ISM auf den höchsten Stand seit Ende 1983.
An der Dax-Spitze zogen die Aktien von Delivery Hero um knapp 4 Prozent an. Die Vorzugsaktien von Henkel indes gaben nach einem starken Handelsstart letztlich um 0,7 Prozent nach. Zwar meldete der Konsumgüterkonzern eine dynamische Umsatzentwicklung im ersten Quartal, doch Analysten zufolge ist dies durch den jüngst kräftigen Kursanstieg bereits eingepreist.
Im MDax waren die Anteile von Lufthansa Schlusslicht mit minus 3 Prozent. Die Fluggesellschaft bereitete ihre Aktionäre auf eine milliardenschwere Kapitalerhöhung vor. Hintergrund ist die mögliche Rückzahlung erhaltener Staatshilfen, über die zur Hauptversammlung am 4. Mai abgestimmt werden soll.
Die Papiere der Commerzbank gaben am Nachmittag einen Teil ihrer Gewinne ab und schlossen mit einem kleinen Plus von 0,2 Prozent. Hier waren Aussagen zu Rückstellungen im ersten Quartal der Auslöser. Im Zuge der Umstrukturierungen und des damit einhergehenden Stellenabbaus seien 470 Millionen Euro zurückgestellt worden, hieß es. Bis Ende 2021 will das Finanzinstitut insgesamt 1700 Vollzeitstellen abbauen, weshalb zahlreichen Angestellten voraussichtlich von Juli an Aufhebungsvereinbarungen angeboten werden.
Der Eurokurs stieg. Die Gemeinschaftswährung kostete am frühen Abend 1,1771 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1746 (Mittwoch: 1,1725) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8514 (0,8529) Euro.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,33 Prozent am Vortag auf minus 0,35 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,14 Prozent auf 144,90 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,36 Prozent auf 171,80 Punkte zu.
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