Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus hat im Juli nach Engpässen bei Zulieferern deutlich weniger Maschinen ausgeliefert als im Monat zuvor. Der Dax-Konzern übergab im abgelaufenen Monat 46 Verkehrsjets an seine Kunden nach 60 Stück im Juni, wie er am Montagabend in Toulouse mitteilte.
Weil Zulieferer mit ihren Lieferungen kaum hinterherkommen, hatte Airbus-Chef Guillaume Faury seine Pläne für 2022 Ende Juli gekappt und rechnet statt mit 720 nur noch mit 700 Auslieferungen. Unterdessen holte der Hersteller im Juli Aufträge über 401 neue Maschinen herein, davon gehen fast 300 Maschinen nach China. Im Gegenzug verbuchte Airbus Stornierungen über vier Jets.
Noch im Auftragsbuch enthalten ist eine verbliebene Bestellung der arabischen Fluggesellschaft Qatar Airways über 19 Großraumflugzeuge vom Typ A350. Branchenkreisen zufolge hat der Hersteller den Vertrag mit seiner Großkundin nach monatelangem öffentlichen Streit über Schäden an der Oberfläche mehrerer Maschinen der Reihe jedoch inzwischen gekündigt.
Qatar Airways hatte den weltgrößten Flugzeugbauer im Dezember in London wegen der Mängel auf Schadenersatz verklagt und diese öffentlich als Sicherheitsproblem bezeichnet. Airbus und die europäische Luftfahrtbehörde Easa beurteilten die Sache jedoch anders. Der Hersteller hatte angeboten, die Schäden auf eigene Kosten zu beheben, Qatar Airways hatte dies jedoch abgelehnt.
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