Die Management-Etagen in Chinas herstellendem Gewerbe blicken weiterhin zurückhaltend auf die Marktlage. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Bereich lag im Juni bei 49,5 Punkten, wie das chinesische Statistikamt am Sonntag in Peking mitteilte. Damit überschritt der für Entscheider und Investoren wichtige Frühindikator den zweiten Monat in Folge nicht die Marke von 50 Punkten, ab der die Statistiker von einer Ausweitung der Industrieaktivität ausgehen. Analysten hatten vorab mit einem ähnlichen Wert gerechnet. Im Vormonat hatte die Behörde ebenfalls 49,5 Punkte ermittelt.
Im nicht verarbeitenden Gewerbe, zu dem der Dienstleistungssektor und die Bauwirtschaft zählen, trübte sich die Stimmung verglichen mit dem Vormonat um 0,6 Punkte auf 50,5 Punkte ein und lag damit nur leicht über der Expansionsschwelle. Der vom Statistikamt veröffentlichte Index spiegelt eher die Lage bei den staatlichen Unternehmen wider. Aus Sicht der Behörde bleibt die chinesische Wirtschaft zwar auf Expansionskurs, allerdings muss die Grundlage für eine anhaltende Verbesserung gefestigt werden, wie es in der Mitteilung hieß.
Chinas Regierung kämpft weiter gegen eine seit Jahren dauernde Immobilienkrise. Der Sektor war jahrelang eine beliebte Möglichkeit für Chinesen, Geld zu investieren. Wegen Wertverlusten und gesunkenen Preisen haben viele Haushalte deshalb weniger Geld zum Ausgeben, was zum schwachen Konsum im Inland beiträgt. Hinzu kommt eine hohe Arbeitslosenrate unter jungen Menschen und Druck im internationalen Handel durch Sanktionen wie etwa im für China wichtigen Exportmarkt USA. Auch die EU hat Zölle gegen in China hergestellte Elektroautos angedroht.
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