Die Deutschen sind in der Corona-Krise wieder häufiger zum Bäcker nebenan gegangen. Weniger Geschäft gab es in Filialen an Bahnhöfen und in Cafés. Das Bäckerhandwerk insgesamt hat deshalb im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit acht Jahren an Umsatz eingebüßt.
Die Erlöse sanken von 15,22 Milliarden Euro im Vorjahr auf 14,45 Milliarden Euro, wie der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
Gründe sieht der Verband in der Corona-Krise. «Während der Verkauf von Brot- und Backwaren vornehmlich in wohnortnahen Gebieten florierte, haben vor allem die Betriebe mit geschlossenen Café-Bereichen und mit Filialen an üblicherweise frequenzstarken Orten wie Bahnhöfen und Flughäfen erhebliche Einbußen erlitten», erklärte Präsident Michael Wippler. Auch der durchschnittliche Umsatz pro Betrieb sei leicht gesunken.
«Allerdings kommt das Bäckerhandwerk im Vergleich zu anderen Branchen dank der Wirtschaftshilfen der Bundesregierung und seiner Systemrelevanz insgesamt mit einem blauen Auge davon», so Wippler.
Der Trend zu weniger und größeren Betrieben in der Branche geht nach Verbandsangaben weiter. So gab es 2020 drei Prozent weniger Betriebe im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig gebe es zahlreiche Neugründungen. Vor allem in den Großstädten machten sich viele junge Bäckermeister mit innovativen Geschäftskonzepten selbstständig, sagte Hauptgeschäftsführer Daniel Schneider. Er sieht «handwerklich hergestellte Brot- und Backwaren» im Trend.
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