3. Dezember 2024

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Bahn: GDL zögert Tarifverhandlungen weiterhin hinaus

Bahn: GDL zögert Tarifverhandlungen weiterhin hinaus

4,8 Prozent mehr Lohn und eine Einmalzahlung: Die Bahn bezeichnet die Forderungen der GDL als «horrend» und «unverantwortlich». Eine Einigung über neue Tarifverträge ist nicht in Sicht.

Seit fast zwei Wochen sind die Tarifverträge zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und der Deutschen Bahn ausgelaufen – Verhandlungen über neue Verträge sind nicht in Sicht.

Einen weiteren Terminvorschlag seitens der Bahn habe die Gewerkschaft abgelehnt, sagte Personalvorstand Martin Seiler in Berlin. «Die GDL darf sich nicht drücken und uns weiter hinhalten. Das tut sie aber derzeit», kritisierte er. Mit dem Auslaufen der Tarifverträge endete auch die Friedenspflicht. Warnstreiks sind also denkbar. Noch hat die GDL aber keine angekündigt.

Die GDL hatte vergangene Woche den Beginn der Tarifverhandlungen von der Frage abhängig gemacht, wo und für wen die Verträge am Ende gelten. Denn der bundeseigene Konzern ist momentan dabei, das sogenannte Tarifeinheitsgesetz umzusetzen. Demnach gilt bei mehreren Gewerkschaften in einem Betrieb nur der Vertrag mit der mitgliederstärkeren Vereinigung. Dies wäre in den meisten der rund 300 Bahn-Betriebe der Vertrag mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG).

Um die Anwendung des Gesetzes zu verhindern, müssten sich EVG, GDL und Bahn auf eine andere Regelung einigen. Gespräche dazu lehnt die EVG bislang aber ab. Sie hat sich bereits im vergangenen Jahr mit der Bahn auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt, der eine Lohnerhöhung von 1,5 Prozent sowie Beschäftigungsgarantien seitens des Konzerns enthält.

Die GDL fordert nun unter anderem 4,8 Prozent mehr Geld sowie eine einmalige Corona-Prämie von 1300 Euro. Hinzu kämen laut Seiler Forderungen nach erweiterten Urlaubsansprüchen, Fahrtkostenzuschüsse für die Mitarbeiter sowie einen höheren Personaleinsatz. Der Bahn-Vorstand kritisierte dies erneut als «horrend» und «unverantwortlich». Die Umsetzung hätte für den finanziell ohnehin schwer angeschlagenen Konzern Kostensteigerungen in Höhe von mindestens 46 Prozent zur Folge.