21. November 2024

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Bahn plant schnelle Direktverbindung von Berlin nach Paris

Zwischen Deutschland und Frankreich will die Bahn den Schnellverkehr, aber auch den Regionalverkehr ausbauen. Zwischen Berlin und Paris ist nach Jahrzehnten wieder ein direkter schneller Zug geplant.

Die Deutsche Bahn und die SNCF planen eine schnelle Direktverbindung zwischen Berlin und Paris. Außerdem soll der vor 15 Jahren gestartete Schnellverkehr mit ICE- und TGV-Zügen zwischen Frankfurt sowie Stuttgart und Paris ausgebaut werden, kündigten beide Bahnen am Dienstag in Straßburg an.

Gespräche gibt es auch zu weiteren Schnellverbindungen von Deutschland nach Südfrankreich. Die Bahnchefs beider Länder, DB-Vorstandsvorsitzender Richard Lutz, sowie SNCF-Präsident Jean-Pierre Farandou, unterzeichneten eine Vereinbarung zur Ausweitung der Verbindungen.

In sieben Stunden von Berlin nach Paris

«Der Hochgeschwindigkeitsverkehr zwischen Deutschland und Frankreich ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie attraktive Verbindungen die grenzüberschreitenden Verkehre auf der Schiene voranbringen», sagte DB-Chef Lutz. «Unsere geplante neue Direktverbindung zwischen den Herzen unserer beiden Hauptstädte wird noch mehr Menschen für die Zugfahrt begeistern.» Ein Start der neuen Verbindung ist Ende 2023 oder im Laufe des Jahres 2024 geplant. Die künftige Fahrzeit von Berlin über Frankfurt und Straßburg nach Paris soll rund sieben Stunden betragen.

2021 hätten die Hälfte der Reisenden zwischen Frankfurt und Paris sich für die Bahn statt das Flugzeug entschieden, teilten die Bahnen mit. Zwischen Stuttgart und Paris seien es sogar neun von zehn Reisenden gewesen, ergaben Reisendendaten.

Bisher geht es sechsmal am Tag von Frankfurt nach Paris, vier Mal über Kaiserslautern und Saarbrücken, zweimal über Karlsruhe und Straßburg. Fünf Züge pendeln zwischen Stuttgart, Karlsruhe, Straßburg und Paris. Einmal täglich fährt der TGV Frankfurt-Marseille. Auf welchen Strecken es künftig wie viele zusätzliche Züge geben wird, konnten die Bahnen noch nicht sagen. Bis voraussichtlich 2025 soll der Streckenausbau Saarbrücken-Ludwigshafen fertig sein, was auf der Route kürzere Fahrzeiten ermöglicht.

Regionalverkehr in den Grenzregionen wird ausgebaut

Ausgeschlossen vom deutsch-französischen Hochgeschwindigkeitsverkehr bleibt weiter die Verbindung von Köln nach Paris, auf der ausschließlich Züge des SNCF-Tochterunternehmens Thalys fahren. Für diese Schnellzüge sind spezielle Fahrkarten erforderlich. Eine Integration in das Tarifsystem von DB und SNCF im grenzüberschreitenden Verkehr sei nicht geplant, hieß es.

Erhebliche Verbesserungen sind ab Ende 2024 auch im Regionalverkehr zwischen der französischen Grenzregion sowie Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Baden-Württemberg geplant. Stündlich sollen Regionalbahnen pendeln auf den Strecken von Straßburg über Wissembourg nach Neustadt, von Straßburg über Wörth nach Karlsruhe, und von Metz nach Saarbrücken. Ein Zwei-Stunden-Takt ist geplant zwischen Straßburg und Saarbrücken, Trier und Metz sowie Mulhouse und Müllheim. Zwischen Straßburg, Kehl und Offenburg soll alle 30 Minuten ein Zug pendeln. Welches Bahnunternehmen diese Züge fahren wird, wird in einer Ausschreibung bestimmt.

Nachtzugverbindung Prag-Berlin-Brüssel verzögert sich

Schlechte Nachrichten gibt es von einem anderen Schienenprojekt. Die geplante Nachtzugverbindung zwischen Prag, Berlin und Brüssel verzögert sich. «Die Vorbereitungen sind im vollen Gange, aber es ist voraussichtlich nicht möglich, den Brüssel-Amsterdam-Berlin-Prag-Nachtzug im Sommer 2022 zu starten», teilte das niederländische Start-up European Sleeper am Dienstag mit.

Das Unternehmen will die Verbindung gemeinsam mit dem tschechischen Verkehrsunternehmen Regiojet auf die Beine stellen. «Um Enttäuschungen zu vermeiden» werde zunächst kein neues Datum genannt. Zu den Gründen gab es zunächst keine Angaben.

Beide Unternehmen hatten den Plan Anfang April vergangenen Jahres verkündet. Mit dem Angebot wolle man nicht nur Touristen ansprechen, sondern auch Geschäftsreisende und Menschen, die in den EU-Institutionen tätig seien, teilten die beiden Unternehmen damals mit. Die Züge sollen über Sitz- und Schlafwagen verfügen. Zudem ist kostenloses Internet vorgesehen.