Die Tarifverhandlungen zwischen der Lokführergewerkschaft GDL und der Deutschen Bahn dauern an. Ab dem späteren Nachmittag soll auch Gewerkschaftschef Claus Weselsky zur GDL-Delegation dazustoßen, wie ein Sprecher bestätigte. Weselsky war überraschend nicht beim Auftakt der Gespräche am Vormittag in Berlin dabei.
Die Verhandlungen für die GDL leitete zunächst der stellvertretende Bundesvorsitzende, Lars Jedinat. «Wir haben einfach weitere Verhandlungstermine an anderer Stelle. Wir haben andere Termine, die wir auch als GDL wahrnehmen», sagte Jedinat zu Weselskys Fehlen.
Die GDL und die Deutsche Bahn verhandeln seit zwei Wochen über einen Tarifvertrag. Vor einer Woche streikte die GDL 20 Stunden lang bundesweit. Rund 80 Prozent der Fernverkehrsfahrten und Tausende Regionalzüge fielen aus.
Die Gewerkschaft fordert unter anderem 555 Euro mehr im Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von einem Jahr. Die Bahn hatte in der ersten Verhandlungsrunde ein Angebot vorgelegt und darin unter anderem eine elfprozentige Entgelterhöhung bei einer Laufzeit von 32 Monaten in Aussicht gestellt. Knackpunkt ist aber die Forderung der GDL nach einer Arbeitszeitverringerung von 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter beim vollem Lohn. Bahn-Personalvorstand Martin Seiler hält die Forderung für unerfüllbar und sieht keinen Verhandlungsspielraum.
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