Bahnfahrer haben seit Sonntag mehr Auswahl bei den Verbindungen, manche Abfahrtszeit hat sich geändert und Standard-Tickets werden teurer. Der große Fahrplanwechsel hat einige Änderungen mit sich gebracht.
Vor allem auf den Strecken zwischen Berlin und Nordrhein-Westfalen sowie zwischen Berlin und München ist das Angebot durch zusätzliche Fernzüge größer geworden, wie die Bahn mitteilte. Die störanfällige Zugteilung in Hamm in Nordrhein-Westfalen fällt nur noch halb so oft an wie bisher. Berlin erhält außerdem eine zweite umsteigefreie ICE-Verbindung nach Wien.
Gemeinsam mit den Österreichischen Bundesbahnen und weiteren Eisenbahnunternehmen bietet die Bahn darüber hinaus drei Mal pro Woche eine Nachtzugverbindung zwischen Berlin und Brüssel und Paris an. Der erste Nightjet fährt am Montagabend in der Bundeshauptstadt los.
Neue Angebote bringt der Fahrplanwechsel auch zwischen Leipzig, Jena und Nürnberg. Durch das Saaletal werden künftig fünf IC-Verbindungen pro Tag angeboten, hieß es. Bisher gab es jeweils nur eine Fahrt. Magdeburg bekommt erstmals eine Verbindung nach Hamburg sowie mehr Direktverbindungen nach Berlin und Rostock. Mehr Fahrten im Fernverkehr werden möglich, weil die Bahn Schritt für Schritt neue ICE-Züge bekommt.
Tickets für Fahrten ab dem 10. Dezember sind bereits seit Oktober erhältlich. Mit dem Fahrplanwechsel am Sonntag gelten allerdings auch höhere Fahrpreise. Die sogenannten Flextickets kosten dann im Schnitt 4,9 Prozent mehr. Die Fahrkarten heißen so, weil sie Fahrgästen eine gewisse Flexibilität ermöglichen sollen, besonders bei der Zugauswahl.
Bahncard künftig nur noch digital
Der Preis für die Bahncard 25 erhöht sich zum Fahrplanwechsel ebenfalls, um drei Euro. Sie kostet dann jährlich 62,90 Euro. Inhaber erhalten mit ihr 25 Prozent Rabatt auf jede gebuchte Bahnfahrt. Der Preis für die Bahncard 50, mit der Einzeltickets halb so viel kosten, bleibt hingegen gleich. Auch bei den Spar- und Supersparpreisen der Bahn ändert sich nichts.
Bald soll es die Bahncards nur noch in digitale Form als Beleg auf dem Smartphone geben und nicht mehr als Plastikkarte. Von sofort an werden keine Probe-BahnCards 25 und 50 aus Kunststoff mehr ausgestellt. Diese sind drei Monate lang gültig. Ab dem zweiten Halbjahr 2024 sollen dann auch die Standard-Bahncards für ein Jahr nicht mehr als Plastikkarte ausgegeben werden.
Mit dem Verzicht auf eine anfassbare Karte spare man «eine Menge Plastik», sagte die Bahn-Managerin Stefanie Berk. Zudem könne die digitale Variante nicht vergessen werden oder verloren gehen, wenn sie einmal in der Smartphone-App DB Navigator hochgeladen sei. Nach Angaben der Bahn werden pro Jahr 5,1 Millionen Bahncards ausgegeben. 60 Prozent der Bahncard-Kunden nutzen nach Unternehmensangaben bereits jetzt die digitale Form.
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