Wenige Wochen vor Beginn der Schulferien in mehreren Bundesländern will die Deutsche Bahn Warnstreiks der Lokführergewerkschaft GDL verhindern.
«Alle wollen wieder verreisen, wollen die neu gewonnene Freiheit genießen», sagte Personalvorstand Martin Seiler. «Es würde kein Mensch verstehen, wenn die GDL jetzt einen Tarifkonflikt anzetteln würde, der wirklich unnötig ist.»
In der monatelangen Tarifauseinandersetzung trafen beide Seiten heute in Berlin zur vierten Verhandlungsrunde zusammen. Gegenstand der Gespräche soll vor allem der jüngst angepasste Forderungskatalog der Gewerkschaft sein. Seit der vorigen Tarifrunde verlangt sie von der Bahn unter anderem «eine allgemeine Entgelterhöhung in Höhe des Öffentlichen Dienstes». Dort hatten sich die Vertragsparteien im Herbst auf Lohn- und Gehaltssteigerungen von 3,2 Prozent bei einer Laufzeit von 28 Monaten geeinigt.
Die Bahn sieht in dem neuen Forderungskatalog zwar Ansätze zu einer Lösung. Dennoch seien die GDL-Forderungen nach wie vor deutlich zu hoch.
Nach der Lockerung der Corona-Regeln nimmt das Geschäft des bundeseigenen Unternehmens gerade wieder Fahrt auf. Im Regionalverkehr fahre man das volle Angebot, im Fernverkehr nahezu 100 Prozent, sagte Seiler. «Die Buchungen ziehen wieder an, das ist schön.» Umso wichtiger sei es, dass die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ihren solidarischen Beitrag leiste. Gewerkschaftschef Claus Weselsky wollte sich vor Verhandlungsbeginn nicht äußern.
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