Der weltgrößte Chemiekonzern BASF ist mit einem Gewinn- und Umsatzsprung ins neue Jahr gestartet und blickt zuversichtlicher auf das Gesamtjahr.
Aufgrund der Umsatz- und Ergebnisentwicklung, der unerwartet starken Belebung der Weltwirtschaft sowie deutlich gestiegener Rohstoffpreise habe man die Jahresziele angehoben, teilte das Dax-Unternehmen am Tag der Hauptversammlung in Ludwigshafen mit.
«Der Schwung aus dem ersten Quartal setzt sich fort», sagte Finanzchef Hans-Ulrich Engel am Donnerstag. Das zweite Quartal dürfte deutlich besser als im Vorjahr ausfallen. Im Vorjahreszeitraum war im Zuge der ersten Corona-Welle der Umsatz deutlich zurückgegangen. Unter dem Strich stand damals wegen Abschreibungen auf die Beteiligung am Energiekonzern Wintershall Dea ein Verlust. Allerdings warnte BASF-Chef Martin Brudermüller nun: Die Risiken blieben im laufenden Jahr bestehen. Deshalb gebe es weiter eine große Spanne bei den Jahresprognosen.
Für das laufende Jahr erwartet der Konzern nun einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 5,0 bis 5,8 Milliarden Euro und einen Umsatz von 68 bis 71 Milliarden Euro. Zuvor hatte BASF beim bereinigten Ebit 4,1 bis 5 Milliarden Euro angepeilt nach knapp 3,6 Milliarden Euro im Vorjahr. Bei den Erlösen hatte das Unternehmen 61 bis 64 Milliarden Euro auf dem Zettel nach rund 59 Milliarden Euro im Vorjahr.
Im ersten Quartal kletterte der Umsatz im Jahresvergleich um 16 Prozent auf 19,4 Milliarden Euro. Experten hatten mit deutlich weniger gerechnet.
Vor allem im Tagesgeschäft lief es deutlich besser. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern (Ebit) und Sondereinflüssen legte um 42 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro zu. Dazu trugen vor allem die Segmente Basischemikalien, Materials und Surface Technologies bei. Zur Sparte Materials gehören Vorprodukte wie Isocyanate und Polyamide für die Kunststoffindustrie und die kunststoffverarbeitende Industrie. Zur letzten Sparte gehören Katalysatoren und Beschichtungen.
Schlechter entwickelte sich das Geschäft mit Aromainhaltsstoffen und Tiernahrung in der Sparte Nutrition & Care. Im Bereich Industrial Solutions belastete vor allem das Geschäft mit Kunststoffadditiven das Ergebnis. Unter dem Strich blieb ein auf die Aktionäre anfallender Gewinn von 1,7 Milliarden Euro und damit fast doppelt soviel wie im Vorjahr.
Das Marktumfeld bleibe von hoher Unsicherheit geprägt, hieß es weiter. Risiken sieht der Konzern vor allem, wenn die Wirtschaft wegen der Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie länger als angenommen eingeschränkt ist.
BASF hatte im vergangenen Jahr wegen der coronabedingten Probleme den Sparkurs verschärft. Bis zu 2000 Stellen weltweit will das Unternehmen in seiner Dienstleistungseinheit Global Business Services bis Ende 2022 abbauen. Mit den Stellenstreichungen will BASF von 2023 an mehr als 200 Millionen Euro jährlich einsparen. Bei der Einheit arbeiten weltweit rund 8400 Beschäftigte, davon rund 1400 in Ludwigshafen. Die Einheit kümmert sich unter anderem um Finanzen, Logistik und Personal.
Ähnliche Beiträge
Die Bahn braucht Milliarden – Wo soll das Geld herkommen?
Weltkriegsbombe nahe Tesla-Werk erfolgreich gesprengt
Bundesregierung will Stromtrassen schneller ausbauen