Die Erholung der Weltkonjunktur von der Corona-Pandemie, die steigende Nachfrage nach chemischen Produkten und höhere Preise dafür bescheren BASF Gewinne in Milliardenhöhe und sorgen für Optimismus fürs weitere Geschäft.
Im zweiten Quartal stand unterm Strich ein Gewinn von 1,65 Milliarden Euro, wie der Chemiekonzern am Mittwoch mitteilte. Im Vorjahr hatte hier noch wegen Abschreibungen auf die Beteiligung Wintershall Dea infolge des Ölpreisrutsches ein Verlust von 878 Millionen Euro gestanden. Der Umsatz legte im Vergleich zum Corona-gebeutelten Vorjahreszeitraum um 56 Prozent auf 19,75 Milliarden Euro zu.
Angetrieben von der starken Geschäftsentwicklung peilt der Konzern für dieses Jahr einen Umsatz von 74 bis 77 Milliarden Euro. Das wäre im oberen Bereich der höchste Umsatz in der Unternehmensgeschichte und würde sogar noch die bisherigen Spitzenwerte aus den Jahren 2011 bis 2014 übertreffen. Der operative Gewinn vor Steuern, Zinsen und Sondereinflüssen (Ebit) soll 7,0 bis 7,5 Milliarden Euro erreichen. Im Corona-Krisenjahr 2020 hatte BASF ein bereinigtes Ebit von knapp 3,6 Milliarden und Erlöse von rund 59 Milliarden erzielt.
Die vorläufigen Zahlen für dieses Quartal hatte BASF bereits am 9. Juli veröffentlicht und den Ausblick für das Gesamtjahr 2021 erhöht. Diese Prognose wurde nun noch einmal angehoben.
An der Börse legte die BASF-Aktie zunächst im Vergleich zum Vortag etwas zu, gab diesen Gewinn dann aber wieder ab und rutschte am späteren Vormittag leicht ins Minus.
«Die dynamische Geschäftsentwicklung der beiden Vorquartale setzte sich weiter fort», sagte BASF-Vorstandschef Martin Brudermüller. Der Konzern habe in allen Regionen und Geschäftsbereichen Mengen- und Preissteigerungen erzielen können.
Besonders stark profitierte das Ludwigshafener Unternehmen dabei vom Geschäft mit Basischemikalien (Chemicals) und der Kunststoffindustrie (Materials). Das Geschäft mit Saatgut und Unkrautvernichtern legte beim Umsatz ebenfalls zu, erzielte wegen der weiter negativen Währungseffekte insbesondere in Süd- und Nordamerika und hoher Transportkosten aber weniger Gewinn.
Bei seiner Prognose geht der Chemiekonzern davon aus, dass es in der zweiten Jahreshälfte coronabedingt keine größeren wirtschaftlichen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie gibt und sich die stabile Konjunkturentwicklung in der Industrie fortsetzt. Im Zuge der Corona-Krise hatte BASF deutliche Abstriche machen müssen und den Sparkurs verschärft. Dazu gehören auch Stellenstreichungen. Zuletzt beschäftigte der Konzern knapp 108.000 Mitarbeiter und damit fast 10 000 weniger als Ende Juni 2020.
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