Bayer wird für seine beiden größten Sparten CropScience und Pharma pessimistischer für das laufende Jahr. Bereits im Juli hatte der Dax-Konzern den Jahresausblick gesenkt, dabei aber vor allem auf die nach einem Vorjahresboom mittlerweile deutlich gesunkenen Preise für den Unkrautvernichter Glyphosat verwiesen. Nun zeigt sich, dass auch das Geschäft mit rezeptpflichtigen Medikamenten schwächelt.
Für das Agrarchemie- und Saatgutgeschäft CropScience erwartet Bayer in diesem Jahr um Wechselkursveränderungen bereinigt nun einen um etwa 5 Prozent geringeren Umsatz als im Vorjahr, statt eines Plus von 3 Prozent, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Beim Pharma-Geschäft wird kein Wachstum mehr erwartet, nachdem bislang ein Plus von einem Prozent in Aussicht gestellt worden war. Die Senkung des Ausblicks ist die erste größere Maßnahme des seit Juni amtierenden neuen Vorstandschefs Bill Anderson.
Auf der Pharmasparte lasteten in den vergangenen Monaten vor allem Umsatzeinbußen beim Blutgerinnungshemmer Xarelto. Für das weiterhin umsatzstärkste Medikament nimmt der Konkurrenzdruck zu, da in verschiedenen Teilen der Erde nach und nach die Patente auslaufen. Zudem schwächelte das Wachstum mit dem zweitwichtigsten Medikament, dem Augenmittel Eylea, auch wegen Preisdrucks.
Die Eckdaten für das zweite Quartal bestätigte der Konzern am Dienstag. Demnach sank der Umsatz um knapp 14 Prozent auf gut 11,0 Milliarden Euro. Negative Währungseffekte ausgeklammert ergibt sich ein Minus von noch gut 8 Prozent. Der bereinigte operative Gewinn brach um rund ein Viertel auf rund 2,5 Milliarden Euro ein.
Unter dem Strich stand ein Verlust von 1,9 Milliarden Euro, auch weil das trägere Glyphosat-Geschäft eine Firmenwert-Abschreibung in Milliardenhöhe notwendig machte. Das ist nicht die erste deutliche Wertberichtigung, die Bayer auf Monsanto verbuchen musste.
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