Industriepräsident Siegfried Russwurm fordert von der «Politik eine Innovationsförderung ohne ideologische Scheuklappen». Sie müsse viel stärker den Transfer zwischen Wissenschaft und Unternehmen in den Blick nehmen, sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) am Donnerstag bei einer Eröffnungsfeier für Labore der Nürnberger Hochschulen im MAN-Werk Nürnberg. «Technologieoffenheit ebnet den Weg zur Klimaneutralität. Dadurch entstehen Innovationen, die weltweit Kunden überzeugen und von diesen nachgefragt werden», sagte Russwurm.
Der zum Volkswagenkonzern gehörende Lastwagenbauer MAN forscht gemeinsam mit der Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und der Technischen Hochschule Nürnberg an neuen Antrieben. «Erste Projekte in den Bereichen Batterie und Wasserstoff-Brennstoffzelle sind bereits gestartet», teilte MAN mit.
Das Unternehmen vermietet früher für die Dieselmotoren-Entwicklung genutzte, inzwischen frei gewordene Flächen auf dem Nürnberger Werksgelände an die Technische Hochschule, die neue Flächen suchte. Die ersten Studenten arbeiten seit Sommer 2022 dort, fünf Prüfstände sind bereits in Betrieb. Insgesamt sollen acht Prüfstände für Batterien und Brennstoffzellen sowie ein Materiallabor entstehen.
MAN-Vorstandschef Alexander Vlaskamp sagte: «Hier werden zukünftig mit wissenschaftlicher Unterstützung die wirtschaftlichsten Batteriepacks, Brennstoffzellen und Elektromotoren für unsere Kunden entwickelt und produziert.» Niels Oberbeck, Präsident der Technischen Hochschule, sagte, die Hochschulen könnten durch anwendungsorientierte Forschung die Transformation mitgestalten und den Studenten Einblick in neue Technologien ermöglichen.
Ab 2025 sollen in Nürnberg Batteriepacks für MAN-Lastwagen und -Busse in Großserie gefertigt werden. Die Investitionen in Höhe von rund 100 Millionen Euro werden vom Freistaat mit 30 Millionen Euro unterstützt.
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