Viele Messen sind beim Neustart in diesem Sommer weniger gut besucht als vor Corona. Seit Mai liegen die Ausstellerzahlen im Durchschnitt bei 70 Prozent des Vor-Pandemie-Niveaus, die Besucherzahlen erreichen rund 55 Prozent, wie der Verband der deutschen Messewirtschaft (Auma) der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Derzeit bremsen demnach vor allem noch Reisebeschränkungen asiatischer Länder, die vor Corona stark auf Messen in Deutschland vertreten waren. Der Verband sieht die aktuellen Besucherzahlen deshalb als Erfolg.
Weil zu Jahresbeginn keine Messen möglich waren, ist der Messekalender in diesem Sommer prallvoll. Bundesweit 144 Messen sind laut Auma schon gelaufen, weitere 142 folgen bis Jahresende. «Allein der September wird wieder anspruchsvoll für alle Messegewerke mit allein fast 50 Messen in ganz Deutschland, darunter etlichen Weltleitmessen.»
An diesem Freitag öffnet in Berlin die Elektronikmesse IFA für Besucher. Auch sie ist nicht ausgebucht. Bei kleinerer Hallenkapazität als vor Corona wurde 80 Prozent der Fläche vermietet.
Keine schnelle Rückkehr zum gewohnten Messegeschäft
Es gebe zwar erste Messen, die über einem Niveau von vor Corona liegen. Die Auma-Mitglieder sehen aber insgesamt keine schnelle Rückkehr zum gewohnten Messegeschäft. «Eine erste Umfrage zeigt, dass die Mehrheit der Veranstalter frühestens 2024 mit einem Vor-Corona-Niveau über die gesamte Branche hinweg rechnet», teilte der Verband mit.
Diskussionen über den Infektionsschutz im Winter sehen die Messeveranstalter mit Sorge. «Aussteller und Besucher aus dem In- und Ausland halten sich zunehmend zurück, wenn es um ihre Teilnahme an Messen in Deutschland im kommenden Winterhalbjahr geht», sagte Verbandsgeschäftsführer Jörn Holtmeier. «Stattdessen liebäugeln sie mit Messen bei der Konkurrenz in Spanien, Italien, Frankreich.»
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