Die Binnenschiffer sehen niedrige Pegelstände in Flüssen als ein andauerndes Problem und rechnen mit Konsequenzen für die Frachtschifffahrt. «Die Stimmung ist in unserer Branche ziemlich am Boden», sagte Binnenschifffahrts-Präsident Martin Staats der «Rhein-Neckar-Zeitung» in Heidelberg. Die Branche werde sich den neuen Bedingungen anpassen müssen.
Bereits seit längerem gebe es schwierigere Phasen auf manchen Flüssen. Aber auf dem Rhein sei es bisher anders gewesen, sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt weiter. «Dort konnten wir lange mit großem Schiffsraum operieren. Da wird sich die Branche in Zukunft wohl umstellen und sich anderen Witterungsbedingungen und Pegelständen anpassen müssen.»
«Zugleich sollte das den Bund und die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung veranlassen, möglichst schnell am neuralgischen Punkt Kaub am Rhein die Lage mit einer Vertiefung der Fahrrinne und anderen Ausbauten zu verbessern», forderte der Verbands-Präsident. Zudem sollte auch über Niedrigwasser-Schleusen oder Staustufen nachgedacht werden.
Aus Sicht von Staats wird die Binnenschifffahrt ein systemrelevanter, unverzichtbarer Verkehrsträger bleiben, weil die von ihr transportierten Mengen weder von der Schiene noch von der Straße aufgefangen werden könnten.
Pegel bei Kaub unverändert bei 34
Derweil hält sich der Pegelstand bei Kaub zwischen Mainz und Koblenz auf niedrigem Niveau. Er lag der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) zufolge am Donnerstagmorgen bei 34 Zentimetern (Stand: 5.00 Uhr) und damit unverändert zum gleichen Zeitpunkt des Vortags. Dieser Stand zeigt aber nicht die tatsächliche Wassertiefe an.
Für die Rheinschifffahrt ist Kaub in Rheinland-Pfalz eine wichtige Schnittstelle. Die dortigen Pegelstände haben besondere Bedeutung, da der Fluss an dieser Stelle sehr flach ist. Durch das seit Wochen anhaltende Niedrigwasser müssen Binnenschiffer bei ihrer Ladung den Tiefgang des Schiffes beachten und können weniger Fracht befördern.
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