21. November 2024

Börsenprofi

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Börsengänge in schwierigen Umfeld weltweit gesunken

Das Interesse an Börsengängen ist in diesem Jahr weltweit verblasst. Das Jahr 2022 war unter anderem durch geopolitische Spannungen und starke Zinserhöhungen gekennzeichnet.

Turbulenzen an den Aktienmärkten und die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges haben das Interesse an Börsengängen in diesem Jahr weltweit gedämpft. Nach Daten der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY wagten 1333 Unternehmen den Gang aufs Parkett und damit 45 Prozent weniger als im Jahr 2021. Das Emissionsvolumen sank um 61 Prozent auf 180 Milliarden Dollar (rund 169 Mrd. Euro).

«Nach dem Rekordjahr 2021 war das Jahr 2022 durch geopolitische Spannungen, eine hohe Inflation und starke Zinserhöhungen sowie eine entsprechend hohe Volatilität gekennzeichnet», bilanzierte EY-Experte Martin Steinbach.

Größter Börsengang war das Debüt des südkoreanischen Batterieherstellers LG Energy Solution, bei dem 10,7 Milliarden Dollar erlöst wurden. Auf Rang zwei folgte der Autobauer Porsche mit einem Emissionsvolumen von 9,4 Milliarden Euro (9,1 Mrd. Dollar)

Die stärksten Rückgänge gab es der Auswertung zufolge in den USA. Im Vergleich zum Jahr 2021 verringerte sich die Zahl der Börsengänge (Initial Public Offering/IPO) um 78 Prozent. Das Emissionsvolumen schrumpfte um 94 Prozent. In Europa verzeichnete EY einen Rückgang von 70 Prozent bei der Zahl der IPOs und von 78 Prozent beim Wert der Börsengänge. In China, einschließlich Hongkong, schrumpften die Zahl und der Gesamtwert der Neuemissionen jeweils um 22 Prozent.

Mit fünf Börsengängen operativer Unternehmen und zwei sogenannten SPAC-Emissionen gab es sieben Erstnotizen am deutschen Aktienmarkt. SPACs (Special Purpose Acquisition Companies) sind zunächst leere Unternehmenshüllen. Sie listen ihre Aktien als eine Art Platzhalter, um später einmal mit Firmen verschmolzen zu werden und diese so auf kurzem Wege an die Börse zu holen.