Bundesbankpräsident Joachim Nagel hat vor den Gefahren eines Banken-Ansturms durch Fake News gewarnt und eine Ausweitung der Bankenaufsicht auf soziale Medien ins Spiel gebracht. Die Aufseher könnten dann frühzeitig erkennen, ob dadurch das Risiko eines sogenannten Bank-Runs besteht, sagte Nagel dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Bei einem Bank-Run holen Sparer in großer Zahl gleichzeitig ihr Geld von einer Bank. Im schlimmsten Fall droht dann der Zahlungsausfall des Geldinstituts.
Der Fall der Silicon Valley Bank habe gezeigt, dass man schneller werden müsse, sagte Nagel. Dort hätten Äußerungen in den sozialen Medien dazu beigetragen, einen Bank-Run zu beschleunigen. Die Frage sei, ob auch Fake News so etwas auslösen könnten. Die US-Bank war im März kollabiert.
Er habe von einem Kollegen aus Südkorea gehört, dass dort eine Task Force der Bankenaufsicht systematisch die sozialen Medien überwache, sagte Nagel. Diese sehe dann frühzeitig, wenn sich so etwas abzeichne. «Darüber könnten wir in Europa auch nachdenken», sagte er: «Wir dürfen uns nicht ausruhen, sondern müssen genau hinschauen und bei «blinden Flecken» in der Aufsicht nachschärfen.»
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