21. November 2024

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Commerzbank mit Zuversicht nach gutem Jahresaufakt

Trotz erheblicher Kosten für den Konzernumbau legt die Commerzbank schwarze Zahlen vor. Im Tagesgeschäft läuft es offenbar gut. Der Vorstand zeigt sich mit Blick nach vorne optimistisch.

Bei der Commerzbank wächst nach der Rückkehr in die Gewinnzone die Hoffnung auf eine Trendwende.

«Wir haben bereits nach wenigen Monaten bedeutende Meilensteine unserer Transformation erreicht und wichtige strategische Projekte in allen Teilen des Konzerns auf den Weg gebracht», bilanzierte der seit Jahresbeginn amtierende Vorstandschef Manfred Knof am Mittwoch. «Nach dem sehr guten Jahresauftakt blicken wir trotz der anhaltenden Pandemie zuversichtlich nach vorn.»

Statt des von Analysten erwarteten dreistelligen Millionenverlusts stand nach drei Monaten unter dem Strich ein Quartalsgewinn von 133 Millionen Euro in den Büchern des Frankfurter MDax-Konzerns – und das trotz erheblicher Kosten für den von Knof forcierten Konzernumbau inklusive des Abbaus Tausender Stellen.

Die Erträge – und damit die gesamten Einnahmen – legten im ersten Quartal des laufenden Jahres vor allem dank eines kräftigen Provisionsüberschusses im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut ein Drittel (34,6 Prozent) auf rund 2,5 Milliarden Euro zu.

Zu dem positiven Ergebnis habe «besonders das starke Wertpapiergeschäft beigetragen, mit dem wir die Effekte aus dem negativen Zinsumfeld weitgehend ausgleichen konnten», erklärte Finanzvorständin Bettina Orlopp. Das operative Ergebnis schnellte nach minus 278 Millionen Euro vor Jahresfrist auf 538 Millionen Euro in die Höhe.

Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstand nun nicht mehr mit etwas sinkenden Erträgen, sondern mit einer leichten Steigerung im Vergleich zum vergangenen Jahr. Die Vorsorge für mögliche Kreditausfälle dürfte nach derzeitiger Einschätzung des Managements im Gesamtjahr wahrscheinlich bei bis zu einer Milliarde Euro liegen.

Im ersten Vierteljahr profitierte das Institut von einer von 326 Millionen Euro auf 149 Millionen Euro gesunkenen Risikovorsorge sowie einer deutlich niedrigeren Steuerlast. 2020 hatte die Corona-Krise dem Institut den Start ins Jahr verhagelt und zu einem Minus von fast 300 Millionen Euro geführt.

Mit einem harten Sparkurs will Konzernchef Knof die Commerzbank nach einem Milliardenverlust im Gesamtjahr 2020 zurück in die Erfolgsspur führen. Am Freitag hatten sich Management und Arbeitnehmervertreter auf den Rahmen für den Abbau Tausender Jobs im Inland geeinigt.

Bis Ende 2024 soll konzernweit die Zahl der Vollzeitstellen von etwa 39.500 auf 32.000 zusammengestrichen werden. Ende des ersten Quartals kam der Konzern auf 38.823 Vollzeitkräfte. Das Filialnetz in Deutschland wird von 790 auf 450 Standorte fast halbiert, im Ausland gibt die Bank 15 Standorte auf.

Der Konzernumbau wird noch teurer als geplant. Der Vorstand rechnet inzwischen mit Kosten in Höhe von «etwas mehr als zwei Milliarden Euro», zunächst war von 1,8 Milliarden Euro die Rede. Bereits Anfang April hatte die Bank mitgeteilt, dass das Ergebnis der ersten drei Monate 2021 durch Abfindungen und weitere Kosten im Zusammenhang mit dem Umbau in Höhe von rund 470 Millionen Euro belastet sein wird.