Der Schienenverkehr in Deutschland wurde im ersten Jahr der Corona-Krise deutlich geschwächt: Sowohl im Güter- als auch im Personenverkehr verloren Eisenbahn-Unternehmen Anteile gegenüber der Straße.
Das geht aus einer Marktuntersuchung hervor, die die Bundesnetzagentur zum Eisenbahn-Verkehr am Donnerstag vorlegte. Demnach wurde im vergangenen Jahr nur 18,8 Prozent des Güterverkehrs über die Schiene abgewickelt, der Rest überwiegend über die Straße. 2019 waren es noch 19 Prozent.
Das Ziel der Bundesregierung sieht eigentlich vor, den Anteil des Schienengüterverkehrs bis 2030 auf 25 Prozent zu erhöhen. Allerdings stagniert er seit Jahren.
Deutlicher war der Rückgang beim Personenverkehr. Hier ging der Anteil der Eisenbahn von 9,1 Prozent auf 6,2 Prozent zurück. Der individualisierte Verkehr auf der Straße hingegen konnte seinen Anteil um mehr als fünf Prozentpunkte auf 88,3 Prozent steigern. Auch der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) büßte ein: Der Anteil von Bussen und Bahnen lag im vergangenen Jahr bei lediglich 4,5 Prozent, was einem Rückgang von 2,5 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr entsprach.
Auf der Schiene setzten sich die Wettbewerbstrends der vergangenen Jahre fort. Im Fernverkehr bleibt die Deutsche Bahn als bundeseigener Konzern laut Bundesnetzagentur mit einem Marktanteil von 98 Prozent der dominierende Anbieter – trotz des sukzessiven Angebotsausbaus von Konkurrent Flixtrain.
Im Regional- und Güterverkehr hingegen holen die Wettbewerber auf: Im Nahverkehr schrumpfte demnach der Marktanteil der Deutschen Bahn von 72 auf 67 Prozent im vergangenen Jahr. Im Güterverkehr musste die Bahn einen Prozentpunkt an die Wettbewerber abgeben und lag 2020 bei einem Anteil von 45 Prozent.
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