Der Dax hat am Dienstag nach einem stabilen Handelsstart den höchsten Stand seit dreizehn Monaten markiert. Die Marke von 15 700 Punkten rückt zunehmend näher.
Unterstützung kommt auch von der deutschen Industrie. Diese startete solide in das neue Jahr und erhielt mehr Aufträge als im Vormonat Dezember. Analysten hatten dagegen im Schnitt mit einem Rückgang gerechnet.
Der deutsche Leitindex gewann im frühen Handel 0,14 Prozent auf 15 675,27 Punkte. Am Montag war es dem deutschen Leitindex erstmals gelungen, mit knapp unter 15 680 Punkten auf den höchsten Stand seit Februar vergangenen Jahres zu klettern. Der MDax der mittelgroßen Werte legte um 0,08 Prozent auf 29 195,70 Punkte zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zeigte sich prozentual unverändert bei 4313,75 Punkten.
Im Handelsverlauf könnte sich eine gewisse Nervosität bemerkbar machen, denn US-Notenbankpräsident Jerome Powell wird später vor dem Bankenausschuss des US-Senats sprechen. Im Vordergrund der Diskussion werde das Verhältnis von Realwirtschaft und Teuerung stehen, erwartet Thomas Meißner, Leiter Research Finanzmarktstrategie der LBBW. «Wie viel Abschwächung der Wirtschaftsleistung wird die US-Notenbank in Kauf nehmen, um die überbordende Inflation zu bändigen?»
Im Dax nahmen Zalando die Index-Spitze ein mit plus 5,1 Prozent, während sich Henkel nach jüngsten Kursgewinnen mit minus 3,4 Prozent am Index-Ende wiederfanden. Nach einem Gewinneinbruch im vergangenen Jahr will der Online-Modehändler Zalando seine Profitabilität bis 2025 deutlich verbessern, was am Markt positiv aufgenommen wurde.
Der Konsumgüter- und Klebstoffhersteller Henkel konnte nicht begeistern. Auf den ersten Blick habe es im Zahlenwerk zum Schlussquartal 2022 keine größeren Überraschungen gegeben, hieß es seitens der DZ Bank. Bernstein-Analyst Bruno Monteyne dagegen hob hervor, dass die Consumer-Sparte erneut enttäuscht habe.
Für die Brenntag-Papiere ging es um 2,0 Prozent hoch, denn Kreisen zufolge will der Chemikalienhändler mindestens fünf Prozent seiner Aktien zurückkaufen.
Hellofresh büßten am Ende des MDax zeitweise prozentual zweistellig ein. Zuletzt verloren die Aktien 5,9 Prozent. Ein Händler sowie auch Analyst Marcus Diebel von JPMorgan beurteilten den operativen Ergebnisausblick des Kochboxen-Lieferanten negativ. Gea dagegen gehörten mit plus 1,2 Prozent zu den Favoriten im Index der mittelgroßen Werte, denn der Anlagenbauer übertraf 2022 sein zuvor bereits angehobenes Gewinnziel und auch die durchschnittlichen Erwartungen von Branchenexperten.
Schaeffler büßten im SDax 7,1 Prozent ein, denn der weiterhin mit hohen Kosten kämpfende Auto- und Industriezulieferer enttäuschte mit seinem operativen Ergebnis und der Profitabilität im vierten Quartal. Zudem fiel der Ausblick vorsichtig aus.
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