Am Tag des Beginns des Notenbanker-Treffens in Jackson Hole haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt kalte Füße bekommen. Nachdem zunächst positive Wirtschaftsnachrichten aus Deutschland und China für Auftrieb gesorgt hatten, ließ der Schwung im Handelsverlauf merklich nach.
Der Dax gab zuletzt geringfügig auf 13.214,68 Punkte nach. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,19 Prozent auf 26.008,03 Zähler nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 trat auf der Stelle.
Börsianer begründeten die anfänglichen Kursgewinne unter anderem damit, dass China weitere Milliardenhilfen angekündigt hat, um die schwächelnde Wirtschaft des Landes zu stabilisieren. Zudem war die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal unerwartet etwas gewachsen. Ferner fiel der Ifo-Geschäftsklimaindex für August besser als erwartet aus.
Die Märkte warten derweil gespannt auf Eindrücke von der mehrtägigen Konferenz in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming, die am Donnerstag eingeläutet wird. Im Zentrum steht eine Rede von Fed-Chef Jerome Powell, die allerdings erst am Freitag gehalten wird. Gerätselt wird vor allem über die Geschwindigkeit der Zinserhöhungen der amerikanischen Notenbank.
Unter den Einzelwerten steht unter anderem Aroundtown im Fokus. Der Gewerbeimmobilien-Spezialist bekam im ersten Halbjahr vor allem dank seiner Wohnimmobilien-Tochter Grand City Properties Auftrieb. Der operative Gewinn fiel Händlern zufolge besser aus als erwartet. Die Anteilsscheine drehten jedoch in dem sich eintrübenden Markt leicht ins Minus. Das aktuelle Umfeld steigender Zinsen ist nicht günstig für Immobilienwerte. So können sich Finanzierungsbedingen verschlechtern, zudem droht auch ein Rückgang der Immobilienpreise.
Am MDax-Ende sackten die Anteilsscheine von Uniper um mehr als vier Prozent ab. Die Bedenken, die beschlossenen staatlichen Hilfen könnten angesichts der steigenden Gaspreise nicht ausreichen, griffen dabei weiter um sich. Im Dax fielen die Aktien von Munich Re nach einer optimistischen Analystenstudie positiv auf und stiegen um gut ein Prozent.
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