Der Dax hat am Mittwoch seine Erholung vom Kursrutsch Mitte Dezember beschleunigt. Schwung gab die Hoffnung auf einen weiter nachlassenden Inflationsdruck. Der deutsche Leitindex schloss 2,18 Prozent im Plus bei 14.490,78 Punkten und verzeichnete damit den dritten Gewinntag in Folge. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 2,05 Prozent auf 26.447,85 Punkte nach oben.
Rückenwind erhielten die Börsen von tendenziell sinkenden Zinsen an den Kapitalmärkten. So gab es jüngst Entspannungssignale mit Blick auf die hohe Inflation. Nachdem die am Dienstag veröffentlichten deutschen Verbraucherpreise für den Dezember eine weitere Verlangsamung der Teuerung auf hohem Niveau belegt hatten, zeigten die am Mittwoch bekanntgegebenen französischen Verbraucherpreise sowie die deutschen Importpreise in die gleiche Richtung. Zudem fielen Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone für den vergangenen Monat besser als erwartet aus.
Unternehmensseitig standen am deutschen Markt DIC Asset und Grenke aus dem Nebenwerte-Index SDax im Fokus. Der Leasingspezialist hatte 2022 deutlich mehr Neugeschäft gemacht als im noch stark von Corona geprägten Vorjahr. Die Aktien schwankten stark und schlossen 0,7 Prozent im Plus. DIC Asset gewannen 2,7 Prozent, obwohl der Gewerbeimmobilien-Spezialist im vergangenen Jahr gerade so das untere Ende seiner Zielspanne für Immobilienverkäufe geschafft hatte. Die rasant gestiegenen Zinsen trafen insbesondere Immobilienunternehmen schwer, da die Finanzierungskosten nach oben geschnellt waren.
Am Mittwoch waren Immobilienwerte auch europaweit sehr gefragt. Die zuletzt nachlassende Inflation dämpfte die Sorge, dass ein weiterer starker Zinsanstieg die Refinanzierung von Immobilien noch einmal deutlich erschwert. So zogen die Aktien von Vonovia an der Dax-Spitze um 5,4 Prozent an. Im MDax kletterten die Anteilsscheine von TAG Immobilien um 5,8 Prozent nach oben.
Zudem griffen die Anleger in Europa bei Bankwerten zu. Hierzulande schnellten die Aktien der Deutschen Bank im Dax um 5,3 Prozent in die Höhe. Die Anteilscheine der Commerzbank hatten zwischenzeitlich den höchsten Stand seit 2018 erreicht und schlossen 2,3 Prozent höher. Wenn die Konjunktur wie erhofft wieder Tritt fasst, könnten weniger Kreditausfälle die Banken bedrohen.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zog um 2,36 Prozent auf 3973,97 Punkte an. Der französische Cac 40 legte ähnlich deutlich zu, während der Londoner FTSE 100 unter der Schwäche der schwer gewichteten Rohstoffwerte litt und nur moderat stieg. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial gewann zum europäischen Handelsschluss 0,8 Prozent.
Der Euro profitierte von den erfreulichen Konjunkturdaten aus der Eurozone und legte zu: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0599 (Dienstag: 1,0545) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9435 (0,9483) Euro.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,35 Prozent am Vortag auf 2,29 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,03 Prozent auf 125,85 Punkte. Der Bund-Future gewann 1,05 Prozent auf 136,54 Zähler.
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