Der Dax hat sich am Dienstagnachmittag deutlich über der am Vortag zurückeroberten Marke von 14.000 Punkten etabliert.
Mit zuletzt plus 0,42 Prozent auf 14.073,50 Punkten bewegte sich der Leitindex nach dem starken Monatsbeginn zugleich wieder etwas mehr in Richtung seines vor drei Wochen erreichten Rekordhochs von 14.169 Punkten.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen rückte um 0,37 Prozent auf 32.019,26 Punkte vor. Höher mit 0,4 Prozent notierte auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50.
Vorerst nicht weiter beunruhigend für die Börsen ist die Situation an den Anleihemärkten. Die Rendite auf zehnjährige US-Staatsanleihen lag zuletzt bei 1,45 Prozent. Sorgen vor steigender Inflation und in der Folge einem Anziehen der Zinsen hatten gerade in der vergangenen Woche die Aktienmärkte teils deutlich ausgebremst. Der Anlagestratege Frank Wohlgemuth von der Essener National-Bank hält einen dauerhaften Anstieg der Inflationsraten für unwahrscheinlich. Die internationale Arbeitsteilung in Kombination mit einer immensen Preistransparenz sowie einer fortschreitenden Digitalisierung der Arbeitswelt wirkten weiterhin inflationsdämpfend, schrieb er in einer aktuellen Studie. Darüber hinaus sei in den nächsten Jahren nicht mit einer Vollauslastung der volkswirtschaftlichen Kapazitäten zu rechnen.
Die Daimler-Aktien kletterten auf den höchsten Stand seit fast drei Jahren und gewannen zuletzt an der Dax-Spitze 2,5 Prozent. Am Vortag hatte Daimler die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit dem Lkw-Hersteller Volvo bekanntgegeben. Beide Seiten arbeiten künftig gemeinsam an der Entwicklung von Brennstoffzellen-Antrieben für schwere Lastwagen.
Die Agenda am Dienstag hielt zudem diverse Unternehmenszahlen bereit, so von Hellofresh und Kion aus dem MDax. Die Aktien des Kochboxenversenders Hellofresh verloren 2,9 Prozent. Die Analysten von JPMorgan schrieben, das Kundenwachstum in den USA sei im Schlussquartal nicht so stark wie gedacht gewesen. Auch eine Aufnahme in den Dax bleibt Hellofresh zumindest im März wohl noch verwehrt.
Die Jahreszahlen und der Ausblick des Staplerherstellers Kion färbten positiv auf den Aktienkurs ab, wie das Plus von 8,2 Prozent zeigte. Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank verwies auf starke Auftragseingänge. Im Kielwasser von Kion zogen auch die Anteilsscheine des Konkurrenten Jungheinrich im SDax um 3,4 Prozent an.
Der Softwareanbieter Teamviewer ist weiter auf Einkaufstour und baut mit einer Übernahme in den USA den Bereich Augmented Reality für die Industrie aus. Das US-Unternehmen Upskill bietet Echtzeit-Schnittstellen über Datenbrillen und andere mobile Endgeräte, die unter anderem für Facharbeiter und Wartungsteams nützlich sein können. Anleger zeigten sich erfreut, es ging um 5,5 Prozent hoch.
Der Euro rutschte am Dienstag kurzzeitig unter die Marke von 1,20 US-Dollar, zuletzt stand die Gemeinschaftswährung mit 1,2029 Dollar wieder darüber. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,2053 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von minus 0,36 Prozent am Vortag auf minus 0,37 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,08 Prozent auf 144,86 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,24 Prozent auf 174,28 Punkte.
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