21. November 2024

Börsenprofi

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Dax-Gewinne abgebröckelt – Schwache US-Börsen

Verluste an den US-Börsen haben am Montag den Anlegern am deutschen Aktienmarkt die gute Laune verdorben.

In den USA sahen die Anleger angesichts der Unsicherheit durch die Virus-Variante Omikron überwiegend von Aktienkäufen ab. Zudem stehen die kommenden Tage ganz im Zeichen der Geldpolitik, was letztlich ebenfalls für Zurückhaltung sorgte.

Der Dax, der im Tagesverlauf noch zeitweise bis knapp unter die 15.800-Punkte-Marke kletterte, schloss mit minus 0,01 Prozent auf 15.621,72 Punkte fast unverändert. Nach einem kräftigen Rückschlag – vom Rekordhoch Mitte November bei 16.290 Punkten bis hinunter auf rund 15.000 Punkte zum Monatsende – hat sich der deutsche Leitindex allerdings wieder gut berappelt.

Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte stieg zum Wochenstart um 0,20 Prozent auf 34.466,95 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab letztlich um 0,38 Prozent auf 4183,04 Punkte nach, und auch in Paris und London wurden Verluste verzeichnet. In den USA verlor der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss 0,9 Prozent. Die technologielastigen Nasdaq-Indizes büßten jeweils 1,3 Prozent ein.

Neben der US-Notenbank (Fed) am Mittwoch werden am Donnerstag und Freitag dann auch die Währungshüter aus der Eurozone sowie aus Großbritannien und Japan ihren weiteren geldpolitischen Kurs festlegen. Dabei treibt die Marktteilnehmer besonders um, ob die Fed in den USA bereits eine Zinswende einläutet oder nicht.

Unter den Einzelwerten standen die Papiere von Daimler Truck mit weiteren Bewertungsaufnahmen durch Analysten im Fokus. Die ehemalige Nutzfahrzeugsparte von Daimler war aus der Unternehmensgruppe abgespalten und am Freitag an die Börse gebracht worden. Den Experten von Goldman Sachs, der Citigroup, der Bank of America oder etwa von Exane BNP gefällt die Anlagestory des Lkw-Marktführers. Allesamt sind positiv gestimmt, JPMorgan nannte sogar als Kursziel 48 Euro. Am Freitag war die Aktie, die im März womöglich in den Dax aufsteigen könnte, zu 28 Euro gestartet. Inzwischen kostet sie knapp 33 Euro.

Auch den Papieren der ehemaligen Mutter Daimler, die noch gut ein Drittel hält, tut die Abnabelung gut. Börsianer setzen auf eine höhere Bewertung der einzelnen Konzernteile. Aus dem Handel ging die Aktie an diesem Montag mit einem nur kleinen Minus von 0,3 Prozent.

Die Anteile von Bayer schlossen nach einer Berg- und Talfahrt mit minus 0,1 Prozent auf 46,575 Euro fast unverändert. Nach einer Mitteilung des obersten US-Gerichts (Supreme Court) in einem wichtigen Glyphosat-Streitfall hatten die Papiere des Pharma- und Agrarchemieunternehmens ihre Tagesverluste abgeschüttelt und waren kurzzeitig dann bis etwas über 48 Euro gestiegen. Wie aus einem veröffentlichten US-Gerichtsdokument hervorging, will der US Supreme Court die Meinung der US-Regierung zu besagtem Fall einholen, wodurch die Richter offenbar Interesse an dem Fall zeigen. Sollten sie ihn annehmen, dürfte ihr Urteil Signalwirkung haben. Einige Anleger hatten bislang befürchtet, dass der Fall von den Richtern direkt abgelehnt werden könnte.

SAP profitierten mit plus 2,6 Prozent von einer Kaufempfehlung der UBS, die mit einer Beschleunigung des Cloud-Geschäfts im kommenden Jahr rechnet. Carl Zeiss Meditec machten mit einem Sprung um 7,8 Prozent nach oben den Dämpfer vom Freitag wieder vergessen. Vor dem Wochenende hatte der Medizintechnikkonzern den Markt mit seinen Geschäftszahlen und Aussagen zur künftigen Geschäftsentwicklung enttäuscht.

Für die Aktien von United Internet ging es um 3,7 Prozent hoch. Sie profitierten von den Plänen des Vorstandschefs zur Anteilsaufstockung. Ralph Dommermuth erhielt verschiedene Angebote zum außerbörslichen Kauf von Aktienpaketen. Er hatte sich zuletzt offen gezeigt, bis zu 35 Euro je Aktie zu zahlen – und damit mehr, als Anleger momentan an der Börse hinblättern müssen.

Der Euro kostete am frühen Abend 1,1298 US-Dollar und erholte sich damit etwas. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1278 (Freitag: 1,1273) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8867 (0,8871) Euro. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,42 auf minus 0,44 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,03 Prozent auf 145,52 Punkte. Der Bund-Future (März-Kontrakt) stieg um 0,40 Prozent auf 174,66 Punkte.