Nach Daten zur Inflation in Deutschland und zum Wirtschaftswachstum in den USA hat sich der Dax am Donnerstagnachmittag weiter schwer getan. Der deutsche Leitindex notierte zuletzt bei 13.163 Punkten prozentual kaum verändert.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann 0,52 Prozent auf 26.629 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,2 Prozent.
Im zweiten Quartal schrumpfte die Wirtschaft der USA erneut. Analysten hatten dagegen mit einem leichten Wachstum gerechnet. Die Definition einer technischen Rezession ist nun erfüllt. Davon sprechen Ökonomen, wenn die Wirtschaftsleistung zwei Quartale hintereinander zurückgeht. Neue Inflationsdaten aus Deutschland ergaben, dass sich der Preisauftrieb hierzulande im Juli erneut etwas abschwächte.
Die Berichtssaison ging am Donnerstag in die nächste Runde. Im Dax standen die Aktien des Gesundheitskonzerns Fresenius SE und dessen Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care (FMC) stark unter Druck. Wegen Problemen bei FMC senkte Fresenius die Prognose. FMC leidet unter einem verschärften Mitarbeitermangel in den USA, der zu Kapazitätsengpässen bei Gesundheitsdienstleistungen führen dürfte, hieß es. Fresenius rutschten um mehr als neun Prozent ab. FMC fielen auf ein Tief seit 2010, zuletzt verbuchten sie ein Minus von 13 Prozent.
Angehobene Gewinnziele halfen den Linde-Aktien nicht. Die Titel des Industriegaskonzerns zogen nur kurz etwas deutlicher an, prallten dann aber an der 50-Tage-Linie für den mittelfristigen Trend ab. Sie verloren am Nachmittag 1,1 Prozent.
Das zweite Quartal des Flugzeugbauers Airbus bezeichnete ein Händler als allenfalls durchwachsen. Die Profitabilität habe enttäuscht, Lieferkettenprobleme stellten den Konzern vor Herausforderungen. Die Papiere verloren 4,3 Prozent.
Volkswagen legte im ersten Halbjahr trotz der Lieferprobleme bei Mikrochips und Corona-Einschränkungen in China einen Gewinnsprung hin. Den Gesamtausblick für das Jahr behielt der Autobauer bei. Die im Dax notierten Vorzüge gewannen drei Prozent.
Mit Quartalszahlen im Fokus standen zudem zahlreiche Unternehmen aus dem MDax und SDax. Wacker Chemie etwa gewannen über neun Prozent, der Konzern profitierte von einer starken Nachfrage und Preiserhöhungen und erhöhte die Prognose. Erneut erhöhte Jahresziele trieben auch die Aktien des Nutzfahrzeugzulieferers SAF-Holland an, sie gewannen rund 15 Prozent.
Der Euro kostete am Nachmittag 1,0167 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0152 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen von 0,81 Prozent am Vortag auf 0,86 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,11 Prozent auf 136,67 Punkte. Der Bund-Future stieg um 0,77 Prozent auf 156,78 Zähler.
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