Der harte Corona-Lockdown in Deutschland hat die Stimmung der Anleger zum Wochenstart nicht trüben können. Sie setzen auf umfangreiche Staatshilfen für betroffene Unternehmen.
Zudem könnte die US-Notenbank Federal Reserve schon in dieser Woche die Geldschleusen noch weiter öffnen. Auch beim Ringen um ein weiteres, hunderte Milliarden Dollar schweres US-Konjunkturpaket zeichnet sich eine Lösung ab. Und: Die Fortsetzung der Brexit-Gespräche lässt Investoren hoffen, dass die EU und Großbritannien sich doch noch auf einen Handelspakt einigen werden. Für den Dax ging es in diesem Umfeld bis zum Börsenschluss um 0,83 Prozent auf 13.223,16 Punkte nach oben.
Der deutsche Leitindex pendelt nun schon seit Wochen um die Marke von 13.300 Punkten. Für einen Sprung in Rekordhöhen – wie es die US-amerikanische Wall Street vormacht – fehlt dem Dax aktuell die Kraft. Gleichzeitig werten Analysten es aber positiv, dass sich bei Rücksetzern immer wieder rasch Käufer finden.
Der MDax der 60 mittelgroßen Werte erreichte am Montag im Handelsverlauf mit 29.834 Punkten ein weiteres Rekordhoch. Er schloss letztendlich mit 29.727,59 Punkten und damit 0,40 Prozent höher als am Freitag.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann zum Wochenstart rund ein halbes Prozent auf 3503,96 Prozent. Für den Cac 40 in Paris ging es moderat nach oben, während der britische FTSE 100 in London ein wenig nachgab.
Die Titel des Kunststoffherstellers Covestro verteuerten sich am Montag um mehr als drei Prozent. Der Konzern hatte erst letzte Woche seine Jahresgewinnprognose angehoben. Mit Daimler und BMW waren zwei Werte aus dem Automobilsektor mit Aufschlägen von gut eineinhalb und knapp zwei Prozent im erweiterten Favoritenkreis des Dax.
Die Titel des Rückversicherers Munich Re profitierten mit plus 2,4 Prozent von einer Kaufempfehlung der Bank of America.
Im Zuge des erneuten, harten Lockdowns in Deutschland waren aber auch die Aktien von Corona-Krisengewinnern gefragt. Die Papiere der Online-Modehändler Zalando (plus 6,7 Prozent) und Global Fashion Group (plus 11,7 Prozent) führten den MDax beziehungsweise den SDax an.
Die Papiere des Anbieters von Fernwartungs- und Videosoftware Teamviewer legten um 2,8 Prozent zu und die Aktien des Essenslieferdienstes Delivery Hero waren mit plus 4,7 Prozent ebenfalls gefragt. Für die Anteilsscheine des Online-Händlers für Haustierbedarf Zooplus ging es um rund vier Prozent nach oben.
All diese Krisengewinner profitieren schon seit Monaten vom Trend hin zu noch mehr Online-Bestellungen beziehungsweise im Fall von Teamviewer der vermehrten Arbeit im Home-Office.
Der Euro gab einen Teil seiner Gewinne am Nachmittag ab und notierte zuletzt zu 1,2142 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,2162 (Freitag: 1,2127) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8222 (0,8246) Euro gekostet.
Am Rentenmarkt lag die Umlaufrendite unverändert bei minus 0,63 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,02 Prozent auf 146,53 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,11 Prozent auf 178,40 Punkte.
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