22. November 2024

Börsenprofi

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Dax macht Kursrutsch vom Wochenanfang fast wett

Schnäppchenjäger und vorerst etwas geringere Sorgen vor einem Kollaps des chinesischen Konzerns Evergrande haben dem deutschen Aktienmarkt Kursgewinne beschert. Mit Spannung warteten die Anleger zudem auf die am Abend anstehenden geldpolitischen Signale der US-Notenbank Fed.

Der Leitindex Dax gewann gegen Mittag 0,56 Prozent auf 15.433,83 Punkte. Damit sind die seit Wochenbeginn verbuchten Verluste größtenteils wieder aufgeholt. Auch der MDax der mittelgroßen Börsenwerte präsentierte sich zur Wochenmitte recht freundlich mit plus 0,23 Prozent auf 35.067,17 Zähler. Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,7 Prozent.

Die Sorgen um Evergrande belasteten die Kurse zunächst kaum weiter. Nach eigenen Angaben verschaffte sich der Konzern etwas Luft, indem eine Vereinbarung mit inländischen Gläubigern zur Zahlung von Zinsen für eine Anleihe mit Fälligkeit am Donnerstag getroffen wurde. An den chinesischen Festlandsbörsen hielten sich die Kursverluste am Mittwoch nach einer Feiertagspause in Grenzen, während in Hongkong kein Handel stattfand. «Es sieht so aus, als hätten diejenigen, die verkaufen wollten, das bereits am Montag in Hongkong gemacht», sagte Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.

Am Abend könnte nun die Fed nach Einschätzung vieler Experten eine geldpolitische Wende einläuten. Bei hoher Inflation und Fortschritten auf dem Arbeitsmarkt rechnen sie damit, dass die zur Konjunkturstütze in der Pandemie initiierten Anleihenkäufe bald gemindert werden. Was die Marktteilnehmer besonders interessiert, sind Hinweise für den genauen Zeitplan.

Im Dax waren die Aktien der Deutschen Post mit minus 1,7 Prozent unter den größten Verlierern, nachdem am Vorabend der US-Wettbewerber Fedex mit seinem Gewinn die Markterwartungen verfehlt und die Prognose gesenkt hatte.

Ströer-Papiere verteuerten sich im MDax um fünf Prozent. Analyst Marcus Diebel von JPMorgan bleibt für den Außenwerbe-Sektor optimistisch, der vom anziehenden Passagieraufkommen an Flughäfen und Bahnhöfen sowie wiederbelebten Innenstädten profitieren dürfte.

Die Titel des IT-Dienstleisters Bechtle sanken nach einer vom Bankhaus Metzler gestrichenen Kaufempfehlung um mehr als vier Prozent.