Der Dax hat deutlich nachgegeben. Ansteckendere Virusmutationen, Verzögerungen bei Impfstofflieferungen und weitere Reisebeschränkungen gingen an den Anlegern nicht spurlos vorüber. Am Nachmittag verlor der deutsche Leitindex 1,66 Prozent auf 13.643,01 Punkte.
Wieder etwas besser als der Dax stand der MDax der mittelgroßen Werte mit minus 0,61 Prozent auf 31.441,07 Punkten. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 1,4 Prozent nach unten.
Nicht nur am Markt war die Stimmung mau, auch in den Unternehmen in Deutschland hatte sie sich vor dem Hintergrund der Verlängerung der Corona-Beschränkungen im Januar überraschend deutlich eingetrübt. Das Ifo-Geschäftsklima, Deutschlands wichtigster Konjunkturindikator, fiel stärker als von Analysten erwartet.
Weltweite Reisebeschränkungen wegen der Lockdowns zur Eindämmung der Pandemie setzten zu Wochenbeginn dem Tourismus- und Luftfahrtsektor wieder erheblich zu. Gleichzeitig legten Aktien von Online-Händlern als Profiteure der Krise weiter zu. Am MDax-Ende verloren Lufthansa mehr als viereinhalb Prozent. Die Papiere des Triebwerkherstellers MTU waren im Dax mit einem Minus von mehr als dreieinhalb Prozent das Schlusslicht.
Die Titel des Kochboxenversenders Hellofresh, des Online-Modehändlers Zalando und der Shop Apotheke kletterten dagegen auf weitere Rekordhochs. Delivery Hero blieben noch darunter und legten nur moderat zu, waren damit aber an der Dax-Spitze.
Bevor in dieser Woche die Berichtssaison vor allem mit den großen US-Technologiekonzernen weiter Fahrt aufnimmt, gab es hierzulande am Montag vorläufige Quartalszahlen von Siemens Energy. Der Siemens-Abspaltung halfen operative Verbesserungen bei sinkenden Kosten zu einer Rückkehr in die Gewinnzone. Ein Händler sprach von einem sehr soliden Zahlenwerk, das den starken Trend bestätige. Die Aktien gewannen am Nachmittag noch 1,8 Prozent.
Ein brummendes Weihnachtsgeschäft bescherte dem Fotodienstleister Cewe im Corona-Jahr 2020 einen Gewinnanstieg und den Aktien am Montagfrüh ein Rekordhoch. Zuletzt verteuerten sie sich um mehr als sechs Prozent.
Der Technologiekonzern Jenoptik steckt den neuerlichen Lockdown gut weg. «Bisher ist wenig davon zu spüren», sagte Finanzchef Hans-Dieter Schumacher der «Börsen-Zeitung». «Nach dem Lockdown im Frühjahr 2020, der uns deutlich getroffen hat, gab es eine kräftige Erholung, die sich bis jetzt nicht sonderlich verlangsamt hat.» Angesichts dieser Aussagen stiegen die Aktien um annähernd neun Prozent.
Der schwache Ifo-Index belastete den Euro, der am Nachmittag 1,2153 US-Dollar kostete. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt am Freitagnachmittag auf 1,2158 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,53 Prozent am Freitag auf minus 0,56 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,15 Prozent auf 146,14 Punkte. Der Bund-Future rückte um 0,26 Prozent auf 177,70 Punkte vor.
Ähnliche Beiträge
Frankreich startet Kennzeichnungspflicht für Mogelpackungen
Aktivität in Chinas produzierendem Gewerbe weiter rückläufig
Italien erwartet 6,5 Millionen Urlauber aus Deutschland