Der Dax hat nach der jüngsten Rekordjagd etwas nachgegeben. Der deutsche Leitindex büßte bis zum frühen Nachmittag 0,10 Prozent auf 16.038,64 Punkte ein.
Am Freitag hatte der Dax mit 16.084 Punkten eine weitere Bestmarke erreicht – trotz der wieder angespannten Corona-Lage und der Inflationssorgen, die Investoren derzeit umtreiben. Die Anleger werten grundsätzlich positiv, dass sich die US-Notenbank mit Zinsanhebungen Zeit lassen will. Höhere Zinsen würden Anleihen im Vergleich zu Aktien attraktiver machen.
Der MDax der mittelgroßen Börsentitel stieg am Montag um 0,68 Prozent auf 36.065,34 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab minimal nach.
Im Dax gab es zu Wochenbeginn einige größere Kursausschläge. So sackten die Aktien von Henkel am Index-Ende um knapp sechs Prozent ab. Der Konsumgüterkonzern wird wegen der hohen Rohstoff- und Transportkosten für das laufende Jahr pessimistischer. So sollen die Ergebniskennziffern 2021 am unteren Ende der bisherigen Prognosespanne liegen.
Eine skeptische Analystenstudie brockte den Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) ein Minus von rund zwei Prozent ein. Der Autobauer könne mit der rasanten Entwicklung des Elektroautobauers Tesla nicht mithalten, schrieb der Experte Philippe Houchois von der Investmentbank Jefferies. Die Wolfsburger seien zu komplex aufgestellt und hätten mit Altlasten sowie dem Regierungseinfluss zu kämpfen. Tesla sei zwar keine existenzielle Bedrohung, die VW-Aktien zu besitzen sei vor diesem Hintergrund aber nicht attraktiv.
An der Dax-Spitze hingegen zogen die Papiere des Energietechnikkonzerns Siemens Energy um gut drei Prozent an. Die Windkraft-Tochter Siemens Gamesa hatte zwar einen trüben Ausblick präsentiert, doch nach den jüngst vom Wettbewerber Vestas präsentierten, sehr schwachen Geschäftszahlen sei wohl bereits viel Negatives in dem Siemens-Energy-Kurs eingepreist, sagte ein Börsianer. Analysten sprachen zudem von einer positiven Überraschung, was die Nettoverschuldung von Siemens Gamesa im abgelaufenen Geschäftsjahr angeht.
Der Euro notierte zuletzt bei 1,1570 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,1519 (Donnerstag: 1,1569) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8681 (0,8644) Euro gekostet. Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von minus 0,34 Prozent am Freitag auf minus 0,37 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,17 Prozent auf 144,85 Punkte. Der Bund-Future gab zuletzt um 0,22 Prozent auf 170,78 Punkte nach.
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