Nach immer höheren Verlusten seit Jahresbeginn hat der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch einmal mehr eine Stabilisierung versucht. Der Leitindex Dax stieg um 1,95 Prozent auf 12.642,57 Punkte, ist damit aber noch weit von seinem Vortageshoch entfernt. Die Erwartung einer ausgeprägten konjunkturellen Schwäche hatte das Börsenbarometer am Dienstag knapp 3 Prozent ins Minus gedrückt, auf das niedrigste Niveau seit November 2020.
Der MDax der mittelgroßen Werte gewann im frühen Handel 1,48 Prozent auf 24.998,56 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zog um 2,08 Prozent an.
Unterstützung erhielten die Kurse vor allem von der US-Technologiebörse Nasdaq. Dort hatten sich die Anleger am Dienstag wieder vorgewagt, der Index Nasdaq 100 hatte sich nach dem Börsenschluss in Europa erholt.
Bislang haben die 40 Dax-Konzerne in Summe seit Jahresbeginn rund ein Fünftel an Börsenwert eingebüßt. In den vergangenen Wochen waren auf Erholungsversuche immer wieder teils hohe Verluste gefolgt.
«Derzeit mischen sich unter die ohnehin schon schwergewichtigen Probleme immer neue, teilweise politische Risiken dazu», schrieb Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect. Das Gesamtbild ist Lipkow zufolge nicht eindeutig und klar erkennbar. Es gebe immer wieder konjunkturelle Hoffnungsschimmer und Anzeichen einer Verlangsamung bei der Inflationsentwicklung. Dennoch drückten sowohl die Zinssorgen als auch die Rezessionsängste immer wieder auf die Kurse.
Mit Blick auf die Einzelwerte profitierten die schwer gebeutelten Aktien von Hellofresh und Delivery Hero von einem Deal zwischen Just Eat Takeaway und Amazon. Im Fahrwasser von Just Eat Takeaway, die in Amsterdam um fast 17 Prozent nach oben schnellten, gewannen Hellofresh an der Dax-Spitze gut 6 Prozent und Delivery Hero im MDax mehr als drei Prozent.
Im Rahmen der Vereinbarung können Kunden von Amazon Prime ein Jahr lang kostenlos die Dienste des zu Just Eat Takeaway gehörenden Essenslieferdienstes Grubhub nutzen. Zudem kann Amazon Anteile an Grubhub erwerben.
Am Dax-Ende fielen die Anteilsscheine von Adidas nach einem skeptischen Analystenkommentar von Hauck Aufhäuser Investment Banking um fast drei Prozent.
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