25. November 2024

Börsenprofi

Die Börsen im Überblick

Dax moderat im Plus – Hoch vom Januar 2022 bleibt erreichbar

Der Dax hat nach dem langen Osterwochenende seine Gewinne am Dienstag ausgebaut. Allerdings bröckelte das Plus im Handelsverlauf deutlich ab, denn in den USA werden nach einem freundlichen Geschäft am Montag aktuell moderate Verluste erwartet.

Am Nachmittag gewann der deutsche Leitindex 0,25 Prozent auf 15.637,07 Zähler. Damit bleibt er weiterhin in Schlagweite seines Hochs vom Januar 2022, das er kurz vor Ostern bei knapp unter 15 737 Punkten erreicht hatte. Für den MDax der mittelgroßen Börsenwerte ging es am Dienstag um 0,59 Prozent auf 27.359,53 Zähler hoch. An den wichtigsten Aktienmärkten Europas wurden ebenfalls moderate Gewinne verzeichnet.

Autobranche stark

«Die Marktteilnehmer bleiben vorerst weiter verhalten optimistisch», kommentierte Börsenexperte Andreas Lipkow. Die Stimmung habe sich zwar etwas aufgehellt, aber insgesamt gingen die Investoren unverändert sehr selektiv bei der Aktienauswahl vor, und auch mit Blick auf US-Aktien sei «eine sehr verhaltene, vorsichtige Gangart zu erkennen», was auch in hohen Absicherungsquoten der Investoren zum Ausdruck komme.

Im Dax zeigten viele Aktien aus der Autobranche Stärke. Continental, Mercedes-Benz, Volkswagen und deren Holding Porsche SE sowie BMW zählten zu den Favoriten. Sie stiegen zwischen 1,0 und 1,5 Prozent. Mit plus 2,0 Prozent war die Aktie des Autozulieferers und Rüstungsunternehmens Rheinmetall Spitzenwert im Leitindex.

Autozulieferer hätten jüngst den ersten Auftragsanstieg seit elf Monaten registriert, konstatierte Chefstratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank. Die Autohersteller indes profitierten von einem fortgesetzt hohen Auftragsbestand und erwögen eine Drosselung des Produktionswachstums, um einem Angebotsüberhang und Verfall der Margen vorzubeugen. In China könne zudem die Talsohle in Kürze durchquert werden. Dort erzielten die Autobauer im Dax geschätzt ein Drittel ihrer Gewinne.

Adtran als MDax-Schlusslicht

Ansonsten galt die Aufmerksamkeit vor allem Einzelwerten aus dem MDax und SDax. Zuvorderst stand der US-Telekomausrüster Adtran im Blick. Er enttäuschte herb mit seinem ersten Quartal. Vorläufigen Zahlen zufolge wurden die eigenen Ziele und auch die Erwartungen der Analysten sowohl beim Umsatz als auch Gewinn deutlich verfehlt. Händler äußerten sich insbesondere negativ zur operativen Marge, eine wichtige Kennziffer für die Profitabilität.

Die Papiere von Adtran sackten als MDax-Schlusslicht um 17,1 Prozent ab. Im SDax, in dem die 70 kleineren Unternehmen unterhalb des MDax zu finden sind, ging es zudem für die Aktien der deutschen Tochter Adva um 2,4 Prozent abwärts.

Für die Aktien von Evotec ging es an vorletzter Stelle im MDax um 6,3 Prozent abwärts. Der Pharma-Wirkstoffforscher wurde vor den Osterfeiertagen Opfer eines Cyberangriff. Ausgewählte Systeme sollen nun offline bleiben, bis die Untersuchung abgeschlossen ist und Sicherheitspläne implementiert sind.

Mit plus 5,4 Prozent stiegen dagegen die Anteile von Thyssenkrupp an die MDax-Spitze. Sie profitierten von erneut aufgekommenen Fantasien rund um die Marinesparte des Industriekonzerns. Ein Händler wertete Medienberichte über eine baldige Entscheidung über deren Zukunft als positiv. Der Bieterprozess für die Sparte könnte noch in dieser Woche beginnen.

Hellofresh gewinnt dazu

Hellofresh gewannen 4,2 Prozent, nachdem die US-Bank JPMorgan die Aktie des Essenslieferanten um gleich zwei Stufen von «Underweight» auf «Overweight» hochsetzt hatte. Das Kursziel sieht Analyst Marcus Diebel bei 27 Euro, nach 18 Euro zuvor. Die Aussichten auf Kursverluste seien mittlerweile deutlich geschwunden, schrieb er. Der Fokus auf zum Verzehr fertige Gerichte sei zudem vielversprechend.

Der Euro wurde am Nachmittag mit 1,0912 US-Dollar gehandelt und damit deutlich höher als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstag auf 1,0915 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,14 Prozent am Donnerstag auf 2,26 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,68 Prozent auf 126,18 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,66 Prozent auf 136,37 Punkte.