Der Dax hat sich nach einer schwachen Vorwoche wieder stärker gezeigt. Der deutsche Leitindex stieg bis zum frühen Montagnachmittag um 1,46 Prozent auf 13.629,40 Punkte.
In der Vorwoche hatte das Börsenbarometer unter starken Schwankungen über 3 Prozent verloren. Für das noch junge Jahr rutschte es damit wieder ins Minus. Der MDax der mittelgroßen Werte zog am Montag um 1,29 Prozent auf 31 488,88 Punkte an. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 1,58 Prozent.
Nach wochenlangen Problemen bei der Lieferung von Corona-Impfstoff sind Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder zu einem Impfgipfel zusammengekommen. Für Unsicherheit und starke Kursschwankungen aber sorgt auch hierzulande weiter der «absurde Kurskrieg um Gamestop & Co», wie es die Landesbank Baden-Württemberg formuliert.
Es findet ein Kräftemessen zwischen professionellen Leerverkäufern und privaten Anlegern statt, die sich zuvor in Internet-Foren mobilisiert haben. Allgemein stehen daher Werte im Fokus, in denen große Spekulanten auf fallende Kurse setzen.
Ein Spielball sind etwa die Papiere von Varta, die in der Vorwoche zeitweise um über ein Drittel nach oben geschossen waren. Am Montag nun rutschten die Anteile des Batterieherstellers als klarer MDax-Verlierer um zuletzt 3,8 Prozent ab, nachdem sich die Leerverkäufer in der Vorwoche wohl zumindest größtenteils zurückgezogen haben. Den Silberpreis trieben ähnliche Spekulationen derweil zu Wochenbeginn auf das höchste Niveau seit Anfang 2013.
Nach einer Branchenstudie der Investmentbank Barclays standen zudem Immobilienwerte im Fokus – vor allem Aktien von Wohnimmobilien-Unternehmen, die der Analyst Sander Bunck weiter präferiert. Für Deutsche Wohnen und Grand City Properties sprach der Experte Empfehlungen aus, was den Papieren kräftig Auftrieb gab. Deutsche Wohnen zählten mit 3,1 Prozent Plus zu den besten Dax-Werten.
Eine zurückhaltendere Meinung des Experten Daniel Grigat von Stiefel Europe beschleunigte indes die Talfahrt von Fresenius Medical Care (FMC). Der Markt für den Dialysespezialisten habe die Talsohle noch nicht erreicht, so Grigat. Die Papiere von FMC sackten zuletzt als Schlusslicht im Dax um fast drei Prozent ab, nachdem sie zwischenzeitlich auf das tiefste Niveau seit April 2020 abgerutscht waren.
Im Nebenwerteindex SDax kletterten die Anteilsscheine von Stabilus nach der Präsentation von Unternehmenszahlen um knapp zwei Prozent nach oben. Der Zulieferer profitierte zum Auftakt des seit Oktober laufenden Geschäftsjahres 2020/21 von einer Erholung der Automärkte.
Einen kräftigen Dämpfer erhielten die Neuaufstellungshoffnungen von Heidelberger Druck, was die in keinem großen Index mehr gelisteten Aktien prozentual zweistellig belastete. Ihr Verkauf der Gallus-Gruppe an die schweizerische Benpac Holding wird nun doch nicht vollzogen. Als Grund wurde eine überraschend nicht geleistete Kaufpreis-Zahlung genannt.
Der Euro geriet nach schwachen Konjunkturdaten aus Deutschland unter Druck und notierte zuletzt bei 1,2088 US-Dollar. Hierzulande war der Umsatz im Einzelhandel im Dezember wegen Corona-Beschränkungen überraschend stark eingebrochen. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt am Freitagnachmittag auf 1,2136 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei minus 0,54 Prozent. Der Rentenindex Rex gab um 0,01 Prozent auf 146,04 Punkte nach. Der Bund-Future fiel um 0,13 Prozent auf 177,09 Punkte.
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