23. November 2024

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Dax ohne Kraft und ohne Trend – Warten auf die Wall Street

Zäh und träge hat sich der Dax am Dienstag präsentiert. Am Nachmittag notierte der Leitindex mit minus 0,04 Prozent bei 14.104,33 Punkten nur wenige Zähler unter seinem Vortageschluss.

Auch ein positiv ausgefallener ZEW-Index als Stimmungsindikator für die deutsche Wirtschaft riß den Dax nicht aus seiner Lethargie. Die Konjunkturerwartungen der befragten Finanzexperten hatten sich im Februar unerwartet deutlich aufgehellt.

Anleger hoffen nun auf neuen Schwung durch die Wall Street, wo am Vortag wegen eines Feiertags nicht gehandelt wurde. «Der Wille zum Ausbruch ist da», schrieb Analyst Christian Henke vom Broker IG in einem Kommentar. Die Stimmung sei insgesamt gut, obwohl eine Ausbreitung der Virusmutationen immer noch wie ein Damoklesschwert über den Finanzmärkten hänge. Auch wenn der Dax zuletzt kaum von der Stelle kam, befindet er sich nach wie vor in Schlagdistanz zu seinem in der Vorwoche erreichten Rekordhoch bei 14.169 Punkten.

Der MDax für die mittelgroßen Werte lief am Dienstag dem Dax erneut den Rang ab und stieg erstmals über die Marke von 33.000 Punkten. Am Nachmittag gewann er bei 33.144,80 Punkten 0,73 Prozent. Auch der Nebenwerteindex SDax rückte in bislang nicht gekannte Höhen vor. Prozentual quasi unverändert notierte der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50.

Im Dax fanden sich Adidas mit einem Minus von rund einem Prozent auf dem letzten Platz. Erneut erwies sich die Kurshürde bei etwas unter 300 Euro als zu hoch. Ein Händler verwies als Belastung zudem auf einen negativ gefärbten Bericht im «Handelsblatt» zur neuen Strategie des Sportartikelherstellers. Eine Hochstufung der Credit Suisse auf «Outperform» half den Papieren der Deutschen Börse, die um gut ein Prozent zulegten. Besser waren nur die Anteile des Chipherstellers von Infineon mit plus 1,4 Prozent und einem Hoch seit 2001.

Im MDax erfreuten sich die Aktien des Chemiekonzerns Lanxess mit plus 2,6 Prozent ebenso weiterer Beliebtheit wie die Anteile des Laborausrüsters Sartorius, die erstmals mehr als 500 Euro kosteten und zuletzt um 2,7 Prozent stiegen. Top-Wert im MDax waren Siemens Energy mit einem Plus von mehr als vier Prozent.

Mit Kursaufschlägen von fast zehn Prozent profitierten im SDax die Titel des Laserspezialisten LPKF von neuer Konsolidierungsfantasie in der Branche. Als Kurstreiber erwiesen sich weitere Meldungen zum US-Laserhersteller Coherent, der bereits seit einiger Zeit als Übernahmekandidat gehandelt wird. Als neuer Interessent im Ring ist nun offenbar der Hersteller von Verbindungshalbleitern, II-VI.

Der Euro wurde am Nachmittag zu 1,2135 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,2129 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite auf minus 0,41 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,02 Prozent auf 145,19 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,15 Prozent auf 174,93 Punkte nach.