Der deutsche Aktienmarkt hat am Montag seine jüngsten Kursverluste deutlich ausgeweitet. Der Leitindex Dax sackte zuletzt um 1,85 Prozent auf 13.294,45 Punkte ab, nachdem er zwischenzeitlich mehr als zwei Prozent eingebüßt hatte. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen knickte um 2,61 Prozent auf 26.281,83 Zähler ein. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 1,7 Prozent.
Am Aktienmarkt wirft das an diesem Donnerstag beginnende Notenbanktreffen in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming seine Schatten voraus. Anleger spekulieren, dass die US-Notenbank Fed weiter einen strikten Straffungskurs verfolgen dürfte, um die hohe Inflation in den Griff zu bekommen. Im Falle eines erneuten deutlichen Zinsschritts der Fed von 0,75 Prozentpunkte würden Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren weiter an Attraktivität verlieren.
Hierzulande im Blick stand der Medizin- und Krankenhauskonzern Fresenius wegen der Ablösung von Konzernchef Stephan Sturm. Der Aufsichtsrat bestellte am Freitagabend den bislang für die Medizintochter Kabi verantwortlichen Vorstand Michael Sen zum 1. Oktober zum Nachfolger. Am Markt hieß es, es handele sich um einen von Anlegern erhofften Schritt angesichts des Aktien-Kurses, der mittlerweile auf das niedrigste Niveau seit 2012 gesunken ist. Die Papiere von Fresenius schnellten an der Dax-Spitze um fast sechs Prozent in die Höhe. Im Kielwasser dessen erholten sich die Anteilsscheine der Tochter Fresenius Medical Care um knapp ein Prozent.
Am Index-Ende büßten die Aktien des Kunststoffkonzerns Covestro 5,6 Prozent ein. Das Konjunkturumfeld mahne zur Vorsicht, schrieb Analystin Isha Sharma von der Investmentbank Stifel.
Im MDax hielten die Papiere von Uniper mit einem Minus von fast neun Prozent die rote Laterne. Die weiter anziehenden Gaspreise erhöhen den Druck auf den Energiekonzern. Am Markt wurde der neue Höhenflug bei den Gaspreisen mit einer erneuten Unterbrechung der russischen Gaslieferungen nach Europa durch die Pipeline Nord Stream 1 erklärt.
Abseits der großen Indizes litten die Anteilsscheine von Borussia Dortmund unter Gewinnmitnahmen und brachen um fast zwölf Prozent ein. Seit Mitte Juli hatten sich die Aktien bis zur Vorwoche im Zuge des guten Bundesliga-Starts mit zwei Siegen in der Spitze um mehr als ein Viertel erholt. Am Samstag kam aber am dritten Spieltag der sportliche Rückschlag mit einer Heimniederlage gegen den Wiederaufsteiger Werder Bremen.
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