Nach seinen Gewinnen am Vortag hat dem Dax am Mittwoch die nötige Kraft für eine weitere klare Aufwärtsbewegung gefehlt. Aus dem Handel ging das Börsenbarometer mit minus 0,07 Prozent auf 16.733,05 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verbuchte ein Plus von 0,72 Prozent auf 27.353,02 Zähler. Viele Marktteilnehmer haben kurz vor dem Jahresende bereits ihre Bücher geschlossen, und die Handelsaktivität nimmt mit dem nahenden Weihnachtsfest ab.
In der vergangenen Woche war der Dax, angetrieben von Zinssenkungssignalen der US-Notenbank Fed für das Jahr 2024, auf einen Rekord von 17.003 Punkte gesprungen. Die Europäische Zentralbank (EZB) gab sich mit Blick auf Zinssenkungen 2024 aber deutlich defensiver und bremste die Rally damit aus. Einige Experten sehen derzeit nur noch wenig Luft für weitere Kursgewinne. «Es scheint so, dass der Dax sein kurzfristiges Potenzial nach oben hin vorerst ausgeschöpft hat», schrieb Martin Utschneider von Finanzethos.
Am Aktienmarkt trieben positiv aufgenommene Angaben von Orsted zum Stand eines Offshore-Windparks nicht nur die Aktien des dänischen Windkraftkonzerns an, sondern an der Dax-Spitze auch jene von Siemens Energy mit plus 2,9 Prozent. Die Verträge für den Windpark enthalten auch eine Vereinbarung mit der Energy-Tochter Siemens Gamesa über die Lieferung bestimmter Offshore-Windturbinen.
Die Papiere von DHL Group verloren am Dax-Ende 1,9 Prozent. Enttäuschende Geschäftszahlen und ein als mau eingestufter Ausblick des US-Wettbewerbers Fedex drückten auf die Branchenstimmung.
Bei United Internet und der Tochter 1&1 kamen die Ausblicke auf das kommende Jahr gut an, beide Telekommunikationsanbieter rechnen 2024 mit besseren Geschäften. United Internet gewannen an der MDax-Spitze 12,3 Prozent. Mit einem Plus von 11,6 Prozent belegten die 1&1-Anteile den ersten Platz im Nebenwerteindex SDax.
Die kürzlich in den SDax abgestiegenen Aktien von ProSiebenSat.1 rutschten nach einem schwachen Ausblick mit minus 7,3 Prozent an das Ende des Nebenwerteindex. Die Analysten von Goldman Sachs störten sich an der Prognose für das Betriebsergebnis, die unter den Markterwartungen liege.
Die Aktien des Biospritherstellers Cropenergies stachen mit einem Kurssprung von 68,9 Prozent heraus. Südzucker will seine Tochter komplett übernehmen und anschließend deren Börsennotierung beenden. Dafür kündigte der Nahrungsmittelkonzern ein Übernahmeangebot an, das bei 11,50 Euro in bar je Anteilschein liegen dürfte. Die Cropenergies-Papiere beendeten den Handel exakt zu diesem Preis. Südzucker beendeten den Handel 2,8 Prozent höher.
Der europäische Leitindex EuroStoxx schloss am Mittwoch mit minus 0,03 Prozent auf 4533,82 Punkten. Die Leitbörse in Paris gewann leicht dazu und der Leitindex in London legte deutlich zu. Günstig ausgefallene Inflationsdaten aus dem Vereinigten Königreich erwiesen sich dort als Kurstreiber. In New York notierten der Leitindex Dow Jones Industrial und der technologielastige Nasdaq 100 zum europäischen Handelsschluss knapp im Plus.
Der Euro wurde nach dem Börsenschluss mit 1,0965 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0944 (Dienstag: 1,0962) US-Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,9137 (0,9122) Euro gekostet.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,06 Prozent am Vortag auf 2,02 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,26 Prozent auf 128,36 Punkte. Für den Bund-Future ging es zuletzt um 0,39 Prozent auf 137,86 Punkte hoch.
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