Am deutschen Aktienmarkt hat sich die Kurserholung am Donnerstag fortgesetzt. Doch die Anleger bleiben in unruhiger Stimmung. Der Dax zeigte sich in der Früh äußerst schwankungsanfällig, er stand zuletzt im Plus mit 0,39 Prozent bei 15.424,54 Punkten.
Am Dienstag war das wichtigste deutsche Börsenbarometer angesichts zunehmender Sorgen um steigende Inflation und eine Verlangsamung des Konjunkturaufschwungs um mehr als zwei Prozent eingebrochen. Zur Wochenmitte hatten dann Käufer dem Dax wieder etwas auf die Sprünge geholfen. Die Bilanz für den zunehmend von Inflations- und Konjunkturängsten überschatteten Börsenmonat September im deutschen Leitindex bleibt aber negativ.
Auch der MDax der mittelgroßen Börsenwerte zog am Donnerstagmorgen an und stand zuletzt um 0,70 Prozent höher bei 34.760,58 Zählern. Für den EuroStoxx 50 als der Leitindex der Eurozone ging es um 0,79 Prozent auf 4112,64 Punkte hoch. Unter den Einzelwerten im Dax waren wie schon zuletzt wieder Corona-Gewinner besonders gefragt. Aktien von Laborzulieferer Sartorius , Pharma- und Chemiekonzern Merck und dem Diagnostikunternehmen Qiagen verteuerten sich um bis zu drei Prozent.
Am Dax-Ende stachen die Papiere der Deutsche Post heraus, die am Dax-Ende auf ein Tief seit Mai rutschten, zuletzt stand hier noch ein Abschlag von knapp 1,8 Prozent zu Buche. Dabei belastete ein Kommentar der US-Investmentbank Goldman Sachs. Deren Branchenexperte Patrick Creuset geht für den Konzern von einer etwas geringeren Gewinndynamik aus und senkte das Kursziel.
Goldman-Experte Jonathan Kownator sieht unterdessen für die Immobiliengesellschaft Aroundtown in der Hotellerie Licht am Ende des Tunnels. Er sprach eine Kaufempfehlung für die Papiere aus, was ihnen mit knapp drei Prozent Kursplus den ersten Platz im MDax bescherte.
Papiere der Baumarktholding Hornbach schossen nach der Vorlage der Quartalszahlen auf ein Rekordhoch, zuletzt stand ein Kursplus von elf Prozent auf der Anzeigetafel. Ein Händler sprach am Morgen von besser als erwartet ausgefallenen Resultaten. Das Unternehmen präzisierte zudem seine Jahresprognosen und zielt nunmehr beim Umsatzwachstum und bereinigtem operativem Ergebnis im Gesamtjahr auf das obere Drittel seiner Prognose.
Dagegen schlug in den hinteren Börsenreihen Knaus Tabbert mit einer zurückgezogenen Jahresprognose die Anleger in die Flucht. Die Papiere des Wohnmobilherstellers brachen um mehr als zehn Prozent ein. Das Unternehmen kämpft wegen der aktuellen Halbleiterflaute mit Lieferengpässen und muss die Produktion an zwei Standorten vorübergehend stilllegen.
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