23. November 2024

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Dax sinkt nach US-Teuerungsdaten

Überraschend hohe Verbraucherpreise in den USA haben am Donnerstag den Dax belastet. Der deutsche Leitindex gab nach den Daten seine Tagesgewinne ab und schloss letztlich 0,86 Prozent tiefer auf 16.547,03 Punkten knapp über seinem kurz zuvor erreichten Tagestief. Am Vormittag war er noch mit rund 16.840 Punkten auf sein Rekordhoch von Mitte Dezember bei knapp über 17.000 Punkten zugesteuert.

Der Preisauftrieb in den USA beschleunigte sich im Dezember deutlicher als erwartet. Die Verbraucherpreise stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,4 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt mit 3,2 Prozent gerechnet. Im November hatte die Rate noch bei 3,1 Prozent gelegen.

Der US-Arbeitsmarkt bleibt robust, wie die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe zeigten. Insgesamt hätten die Daten die Zinshoffnungen in den USA weiter zusammenschmelzen lassen, erläuterte Marktexperte Andreas Lipkow. Zunehmend mehr Stützen einer Hoffnung auf eine Zinssenkung bereits im März fielen weg.

Der MDax rutschte ebenfalls in die Verlustzone und gab 0,68 Prozent auf 26.069,95 Zähler ab. Europaweit und in den USA sah das Bild ähnlich aus: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte 0,60 Prozent auf 4442,28 Zähler ein. An den Länderbörsen in Paris und London ging es ebenfalls abwärts. In den USA verlor der Dow Jones Industrial 0,6 Prozent und die technologielastigen Nasdaq-Börsen schwächelten nach vier Handelstagen mit teils deutlichen Gewinnen wieder.

Im Dax war das Papier der Deutschen Bank mit minus 4,3 Prozent Schlusslicht. Untersuchungen durch die spanische Marktaufsicht CNMV sorgten am späten Nachmittag für zusätzliche Belastung der bereits zuvor schwachen Aktie. Die Behörde untersucht laut der Nachrichtenagentur Bloomberg Verstöße bei Derivategeschäften mit spanischen Kunden. Bester Wert war die Rheinmetall-Aktie mit plus 0,7 Prozent, die sich wieder ihrem Rekordhoch vom Dienstag näherte.

Im SDax brach der Anteilschein des Biosprit-Herstellers Verbio um 13,1 Prozent ein. Die Deutsche Bank stufte die Aktie um gleich zwei Stufen von «Buy» auf «Sell» ab. Ähnlich stark wie Verbio sackte das Papier des Biotechunternehmens Morphosys mit einem Minus von 12,9 Prozent ab. Seit seinem Tief im November ist es allerdings auch wieder stark gestiegen. Positive Einschätzungen von Analysten verhalfen dagegen Süss Microtec an die SDax-Spitze mit 6,1 Prozent.

Der Euro wurde zuletzt mit 1,0945 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0987 (Mittwoch: 1,0946) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9101 (0,9135) Euro.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,19 Prozent am Vortag auf 2,21 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,13 Prozent auf 126,13 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,26 Prozent auf 135,22 Punkte.