Der Dax hat seine anfänglichen Verluste am Donnerstag schnell aufholen können. Nach einem Rutsch um ein halbes Prozent konnte der deutsche Leitindex die Marke von 13.600 Punkte halten und lag nach der ersten Handelsstunde kaum verändert bei 13.655 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen holte seine Verluste ebenfalls auf und lag nahezu unbewegt bei 24.284 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab noch leicht nach.
Nach den US-Zwischenwahlen in der Mitte der Präsidentschaft von Joe Biden rücken am Donnerstag die US-Verbraucherpreise in den Fokus. «Die Teuerung dürfte etwas gesunken sein und damit die Signale der Fed von letzter Woche unterstützen, die auf ein etwas langsameres Tempo beim Zinszyklus deuten», schrieb Commerzbank-Devisenexpertin Antje Praefcke. Der Höhepunkt der Inflation dürfte erreicht sein, zurückgehen werde sie aber wohl nur langsam.
Sollte die Inflation allerdings wider Erwarten nicht gesunken oder gar gestiegen sein, wären Spekulationen auf ein höheres Maximum des Fed-Leitzinses sowie noch einmal einen großen Zinsschritt im Dezember die Folge, so Praefcke. Stephen Innes von SPI Asset Management geht am Aktienmarkt weiter von hohen Schwankungen aus. Die entscheidende Frage sei, erreicht die US-Zinswende ihren Höhepunkt oder nicht?
Papiere von RWE und der Allianz gehörten im Dax zu den Besten. Der Versicherer hat bereits am Vorabend Geschäftszahlen vorgelegt und das operative Gewinnziel nach oben präzisiert. Der Versorger bestätigte nach guten Ergebnissen seine Prognose.
Bereits das ganze Jahr unter der Zinswende leidende Immobilienwerte hatten am Morgen wieder einen schweren Stand. Vonovia lagen mit deutlichem Abschlag am Dax-Ende, LEG waren Schlusslicht im MDax. Für Irritationen sorgte, dass sich LEG künftig nicht mehr an der branchenüblichen Kennziffer «FFO I» orientieren will. Die Ausrichtung der Geschäftsstrategie auf höchstmögliche Kapitaleffizienz wird 2023 zudem voraussichtlich zu einer Entwicklung des FFO I unterhalb der aktuellen Markterwartung führen. Obendrein gibt es eine neue Ausschüttungspolitik. Zeitweise minus 9 Prozent waren die Folge.
Delivery Hero und Knorr-Bremse gewannen nach Zwischenberichten zeitweise zweistellig, SAF-Holland erklommen mit plus 8 Prozent im Nebenwerteindex SDax das höchste Niveau seit März.
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