21. November 2024

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Dax-Stabilisierung nach jüngster Talfahrt bleibt fragil

Die Stabilisierung des Dax nach der jüngsten Talfahrt bleibt auch am Dienstag fragil.

Der deutsche Leitindex gab seine zeitweise deutlichen Gewinne wiederholt wieder ab – am Nachmittag stand ein Plus von 0,52 Prozent auf 12.901,99 Punkte zu Buche. Zu Wochenbeginn war schon ein Stabilisierungsversuch gescheitert. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen erholte sich am Dienstag um 0,33 Prozent auf 28.435,03 Punkte, und der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,52 Prozent auf 3530,57 Zähler zu.

Das Marktgeschehen wird nach wie vor vom anhaltenden Krieg in der Ukraine und dessen weitreichenden Folgen bestimmt. Zuletzt trieb eine Kreise-Meldung, wonach US-Präsident Joe Biden noch heute einen US-Importstopp für Öl, Flüssiggas (LNG) und Kohle aus Russland verhängen will, die Ölpreise noch weiter an.

Die zu Wochenbeginn schwachen Versicherer- und Bankentitel mischten bei der Markterholung ganz vorne mit: Munich Re und Deutsche Bank belegten mit Kursgewinnen von sieben und knapp sechs Prozent vordere Dax-Plätze, und im MDax legten Commerzbank sowie Hannover Rück um knapp siebeneinhalb beziehungsweise über fünf Prozent zu.

Gefragt waren zudem Titel aus dem Energiebereich. Während RWE mit einem Plus von 1,4 Prozent im Dax überdurchschnittlich gewannen, ging es für Uniper im MDax um anderthalb Prozent hoch. Laut Händlern preisen die gebeutelten Uniper-Titel die Abschreibungen für die vom russischen Energiekonzern Gazprom mitfinanzierte Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 von rund einer Milliarde Euro bereits ein.

Im Kleinwerte-Index SDax reihten sich die zumeist schon am Vortag starken Papiere aus dem Bereich Erneuerbare Energien weit vorn ein: SMA Solar, Encavis und die am Montag noch schwachen Verbio gewannen zwischen sechs und zehn Prozent. Händler verwiesen auf positive Branchennachrichten, die bei diesen kleineren Werten auch für etwas Übernahmefantasie sorgen könnten.

Darüber hinaus verteuerten sich Nordex um fast sieben Prozent. Die Nachrichtenagentur Bloomberg schreibt unter Berufung auf informierte Kreise, der US-Finanzinvestor KKR erwäge einen Kauf des französischen Erzeugers von Solar- und Biomasse-Energie Albioma.

SDax-Spitzenreiter war indes der Online-Modehändler Global Fashion Group, der mit einem Kurssprung von rund 16 Prozent eine fulminante Erholungsrally hinlegte.

Für Schaeffler ging es nach Quartalszahlen um gut achteinhalb Prozent hoch. Der Autozulieferer schnitt laut Analyst Sascha Gommel von Jefferies Research etwas besser ab als gedacht. Dass Schaeffler wegen des Krieges in der Ukraine die Prognose für das laufende Jahr aussetzte, scheint die Anleger nicht besonders überrascht zu haben.

Der Euro stieg zuletzt auf 1,0916 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,0895 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt kletterte die Umlaufrendite von minus 0,22 Prozent am Vortag auf minus 0,09 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,80 Prozent auf 142,71 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,79 Prozent auf 168,49 Zähler.