21. November 2024

Börsenprofi

Die Börsen im Überblick

Dax startet schwungvoll in die Woche

Am deutschen Aktienmarkt herrscht nach der schwierigen Vorwoche weiter große Anspannung. Schwachen Vorgaben von der Wall Street und den asiatischen Handelsplätzen zum Trotz setzte der Dax am Montag mit Schwung zu einem neuerlichen Erholungsversuch an.

Im frühen Handel stand der deutsche Leitindex zuletzt um 0,67 Prozent höher bei 15.715,13 Zählern. Der MDax der 60 mittelgroßen Börsenwerte gab hingegen seine anfänglichen Gewinne komplett ab und trat zuletzt mit minus 0,04 Prozent bei 36.078,13 Zählern nahezu auf der Stelle. In Europa standen die Zeichen auf Grün: Der EuroStoxx 50 rückte um 0,55 Prozent auf 4193,23 Punkte vor.

In der Vorwoche hatte die Schwäche an der Wall Street auch die Kurse hierzulande noch abgleiten lassen. Konjunktursorgen, Befürchtungen vor einer geldpolitischen Straffung und die Ausbreitung der Delta-Variante hatten für Misstöne gesorgt. Der Dax hatte in der Folge binnen Wochenfrist mehr als ein Prozent verloren, ein Erholungsversuch vor dem Wochenende war gescheitert.

Marktanalyst Jeffrey Haley vom Broker Oanda rechnet angesichts einer eher dünn bestückten Konjunkturagenda mit einer weiteren unruhigen Börsenwoche mit Schwankungen, je nach den Themen des Tages. Der Börsenbeobachter sieht den Fokus bereits auf dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche.

Auf Unternehmensseite war Zooplus das wichtigste Thema des Morgens, die Aktien des Unternehmens stiegen zeitweise mit 471 Euro auf einen erneuten Rekord. Zuvor hatte im Wettstreit um den Tierbedarfshändler der Finanzinvestor Hellman & Friedman seine Offerte um fast ein Fünftel auf 460 Euro je Aktie in bar erhöht. Mit EQT und KKR gibt es derzeit noch zwei weitere Interessenten, sie sollen bisher aber kein Gebot vorgelegt haben.

Im Dax waren im Einklang mit dem europäischen Branchentrend Banken und Autowerte gefragt. Die zuletzt etwas schwächelnden Allianz-Papiere trotzten mit einem moderaten Kursplus einer gestrichenen Kaufempfehlung der Berenberg Bank.

United Internet rutschte mit einem Abschlag von mehr als viereinhalb Prozent an das MDax-Ende. Hier belastete, dass der Internetkonzern rund einen Monat nach der Ankündigung sein Aktienrückkaufprogramm vorzeitig beendet. Bis zum 10. September waren Aktien mit einem Gesamtvolumen von 18,7 Millionen Euro zurückgekauft worden, ursprünglich wollte der Vorstand jedoch bis Ende April nächsten Jahres Papiere für bis zu 160 Millionen Euro zurückkaufen.

Aufs Siegertreppchen im Mittelwerteindex stieg Fraport, die Aktien verteuerten sich nach endgültigen Verkehrszahlen des Flughafenbetreibers für August um mehr als zweieinhalb Prozent. Und während Borussia Dortmund nach dem Sieg gegen das Team aus Leverkusen um knapp 1,2 Prozent vorrückte, bescherte ein Zukauf den Patrizia-Papieren ebenfalls Zuwächse. Der Immobilienkonzern übernimmt den Infrastruktur-Investmentmanager Whitehelm Capital und baut sein Auslandsgeschäft damit deutlich aus. Patrizia-Anteile verteuerten sich um fast 2,4 Prozent.