Nach der jüngsten Verlustserie hat sich der deutsche Aktienmarkt am Dienstagmorgen etwas erholt. Der Leitindex Dax baute in der ersten Handelsstunde sein Kursplus auf 1,32 Prozent aus auf einen Stand von 12.389,56 Punkten. Auch der MDax rückte vor: Das Börsenbarometer der mittelgroßen Werte stieg zuletzt um 1,49 Prozent auf 22.785,69 Zähler.
Börsianer werteten den Kursanstieg zwar als Zeichen der Stabilisierung, nachdem der Dax zuletzt ein Zweijahrestief markiert hatte, wollten dies jedoch nicht überbewerten. Für Entwarnung sei es «deutlich zu früh», sagte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Die Marktteilnehmer seien «hochgradig nervös».
Die Aktien des Biokraftstoffherstellers Verbio gewannen nach der Verkündung eines Rekordergebnisses für das vergangene Geschäftsjahr mehr als zehn Prozent hinzu. Händler lobten die Zahlen. Aktien von KWS Saat verteuerten sich nach endgültigen Zahlen und angesichts der in Aussicht gestellten Steigerung der Profitabilität um zwei Prozent.
Auf dem letzten Dax-Platz rutschten die Aktien des Sportartikelherstellers Adidas um knapp ein Prozent ab. Ausschlaggebend war eine gestrichene Kaufempfehlung durch Goldman Sachs. Analyst Richard Edwards verwies in seiner Studie auf das «herausfordernde Nachfrageumfeld und den Gegenwind durch Wechselkurse». Hugo Boss im MDax verloren ebenfalls rund ein Prozent nach einem zurückgezogenen positiven Votum durch die Deutsche Bank.
Generell gefragt waren am Morgen im Einklang mit dem starken Trend in Europa abermals konjunktur- und zinsempfindliche Technologie- und Konsumgütertitel. Zalando und Infineon knüpften mit jeweils mehr als vier Prozent Aufschlag an die Kurserholung vom Vortag an. Mit jeweils mehr als drei Prozent gestärkt zeigten sich die Papiere des Kochboxenversenders Hellofresh und des Chipindustrieausrüsters Aixtron in den oberen Rängen im MDax.
Auch Autowerte waren ganz vorn zu finden, mit Gewinnen bis zu drei Prozent für Mercedes-Benz. VW-Vorzüge und die Anteile der Holding Porsche SE verteuerten sich jeweils um mehr als eineinhalb Prozent. Die Papiere stehen auch wegen des bevorstehenden Börsengangs des Sportwagenbauers Porsche AG im Blick.
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