Die Anleger am deutschen Aktienmarkt sind am Dienstag trotz unveränderter Belastungsfaktoren wieder mehr ins Risiko gegangen.
Der Dax gewann gegen Mittag 0,86 Prozent auf 14.450,60 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Börsenkonzerne stieg um 0,49 Prozent auf 31.835,42 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um rund 0,9 Prozent zu.
Im Fokus stehen Rezessionsängste, genährt vom anhaltenden Ukraine-Krieg und hohen Ölpreisen. Einen weiteren Dämpfer gab US-Notenbankchef Jerome Powell, der angesichts der «viel zu hohen» Inflationsrate die Möglichkeit schnellerer Leitzinserhöhungen ins Spiel brachte. Auf die Frage, was die Fed davon abhalten könne, bei der nächsten Sitzung am 4. Mai den Leitzins gleich um 50 Basispunkte zu erhöhen, antwortete Powell «Nichts!».
Die Aussichten auf eine womöglich noch raschere US-Zinswende beflügelten am Dienstag vor allem die Bankwerte. Der Branchenindex Stoxx Europe 600 Banks kletterte als bester Sektor um 2,4 Prozent. Die Aktien der Deutschen Bank setzten sich mit einem Kursplus von 4,1 Prozent an die Dax-Spitze. Die Papiere der Commerzbank gewannen ebenfalls 4,1 Prozent und waren zweitbester MDax-Wert.
Noch besser im MDax waren nur noch die Titel von Nemetschek mit einem Kurssprung um mehr als 8 Prozent. Der auf Bau- und Designsoftware spezialisierte Anbieter rechnet für das laufende Jahr mit einem Umsatzplus zwischen 12 und 14 Prozent. Die Profitabilität soll zwischen 32 und 33 Prozent liegen.
Nach unerwartet guten Zahlen des Konkurrenten Nike legten die Papiere von Adidas und Puma um 2,1 beziehungsweise 2,2 Prozent merklich zu. Dagegen sackten die Aktien von Morphosys um 9,3 Prozent ab und waren damit klares Schlusslicht im SDax. Seit Anfang 2020 summieren sich die Kursverluste schon auf mehr als 80 Prozent.
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