Der Dax hat auch am Freitag den Sprung über sein jüngstes Rekordhoch verpasst. Der deutsche Leitindex näherte sich zwar bis auf 36 Punkte seinem Höchststand, ging letztlich aber nur 0,32 Prozent höher bei 16.961,39 Punkten aus dem Handel. Das Rekordhoch von Mitte Dezember liegt bei rund 17.003 Punkten. Auf Wochensicht kommt der Dax auf ein Plus von etwa 2,5 Prozent. Der MDax legte vor dem Wochenende um 0,38 Prozent auf 26 174,57 Zähler zu.
Am Vortag hatte der Dax nach der erwartungsgemäßen Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) seine Verluste wett gemacht und leicht im Plus geschlossen. «EZB-Präsidentin Lagarde weichte den bisherigen Widerstand der Notenbanker gegen frühe Zinssenkungen ein wenig auf», kommentierte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. Wenn die nächsten Inflationszahlen nicht deutlich enttäuschen, sei eine erste Zinssenkung im Juni wahrscheinlich.
Am Aktienmarkt profitierten die Chemie-Werte am Freitag von Sartorius, die Aktien des Laborausrüsters zogen an der Dax-Spitze um 9,9 Prozent an. Sartorius will nach dem schwachen vergangenen Jahr wieder wachsen und die Profitabilität steigern. Das lieferte dem gesamten Sektor Rückenwind: Merck KGaA, die eine eigene Laborzuliefersparte haben, legten um 6 Prozent zu. Im MDax zogen Gerresheimer um 2,5 Prozent an. Der Verpackungsspezialist macht viel Geschäft mit der Pharmaindustrie.
Schwächster Dax-Wert war RWE, die nach vorgelegten Eckdaten ab der Mittagszeit abrutschten und letztlich 6 Prozent verloren. Vor dem Hintergrund der Energiepreise, die in den letzten Wochen deutlich gesunken waren, erwartet RWE für 2024 ein Ergebnis nur an der unteren Bandbreite des zuvor genannten Ergebniskorridors.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 1,16 Prozent auf 4635,47 Punkte. Der britische FTSE 100 schloss ähnlich deutlich im Plus. Beflügelt von starken Kursgewinnen beim Luxusgüterkonzern LVMH kletterte der französische Cac 40 sogar um mehr als 2 Prozent nach oben. In New York reichte dem Dow Jones Industrial ein moderates Plus zu einem erneuten Allzeithoch, zum europäischen Handelsschluss legte er um rund 0,3 Prozent zu.
Der Euro wurde durch robuste Konjunkturdaten aus Frankreich gestützt und kostete zuletzt 1,0862 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0871 (Donnerstag: 1,0893) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9199 (0,9180) Euro.
Die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen fiel von 2,36 Prozent am Vortag auf 2,25 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,56 Prozent auf 125,99 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,19 Prozent auf 134,35 Zähler nach.
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