Der Dax hat am Mittwoch sein Rekordhoch nur knapp verpasst. Der deutsche Leitindex baute in einem weiterhin positiven Börsenumfeld seine jüngsten Gewinne aus und zog zwischenzeitlich bis auf 16.285 Punkte an.
Damit war der im November bei 16.290 Punkten erreichte Höchststand greifbar nahe. Zum Handelsschluss stand noch ein Plus von 0,74 Prozent auf 16.271,75 Punkte auf der Kurstafel. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen legte um 0,30 Prozent auf 35.631,11 Punkte zu.
Seit dem jüngsten Zwischentief des Dax am 20. Dezember bei 15.060 Zählern ist der Index inzwischen um acht Prozent gestiegen. Das Börsenbarometer profitiert derzeit vor allem von der Hoffnung, dass sich die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Weltwirtschaft in Grenzen halten.
Am Abend blicken die Anleger Richtung USA, wo das jüngste Sitzungsprotokoll der US-Notenbank (Fed) von Mitte Dezember zur Veröffentlichung ansteht. Wegen der hohen Inflation befürchten Experten, dass die Fed die Zinsen schneller und stärker anheben könnte als gedacht. Gebremst hat diese Aussicht auf Zinserhöhungen die jüngste Kursrally an den Aktienmärkten aber bislang kaum, allenfalls der Technologiesektor geriet ein wenig unter Druck.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann zur Wochenmitte 0,56 Prozent auf 4392,15 Punkte. In New York notierte der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsende 0,2 Prozent höher, die Technologiebörse Nasdaq verzeichnete hingegen Verluste.
Der europäische Automobilsektor präsentierte sich mit einem Rekordhoch weiter in starker Verfassung. Investoren kauften Auto-Aktien, weil sie in dieser Branche das meiste Aufholpotenzial sähen, erläuterte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect. Daimler waren im Dax der beste Wert mit einem Plus von gut 4 Prozent. BMW und Volkswagen folgten mit Kursgewinnen von jeweils rund 2,2 Prozent.
Auch eine Studie der US-Bank JPMorgan bewegte Autowerte, und zwar nach oben wie nach unten. Die Gewinndynamik beim Zulieferer Stabilus dürfte eine kurze Pause einlegen, schrieben die Analysten. Die Stabilus-Papiere waren mit einem Minus von etwas mehr als vier Prozent unter den größten Verlierern im Nebenwerteindex SDax.
Die Aktien von RWE waren im Dax mit einem Abschlag von 3,4 Prozent das Schlusslicht. Als defensiv geltende Versorgeraktien wurden im positiven Gesamtmarkt europaweit gemieden. Eon sanken im Dax um 1,5 Prozent. Im MDax waren Uniper mit minus 2,3 Prozent das Schlusslicht, hier belastete ein erhöhter Refinanzierungsbedarf.
Merck KGaA – 2021 der zweitstärkste Dax-Wert – verloren fast so viel wie RWE. Wie bei Topwerten eines Jahres oft der Fall, nehmen die Anleger zu Beginn des neuen Jahres hier gern einige Gewinne mit. Auch bei den Aktien des Pharma- und Chemiekonzerns ist dies derzeit so.
Der Euro notierte nach dem Xetra-Schluss mit 1,1334 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1319 (Dienstag: 1,1279) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,8835 (0,8866) Euro gekostet.
Am Rentenmarkt blieb die Umlaufrendite bei minus 0,23 Prozent. Der Rentenindex Rex stagnierte bei 143,84 Punkten. Der Bund-Future sank zuletzt um 0,05 Prozent auf 170,69 Punkte.
Ähnliche Beiträge
Nebenkostenprivileg beendet – Mieter müssen bei TV umplanen
Frankreich startet Kennzeichnungspflicht für Mogelpackungen
Aktivität in Chinas produzierendem Gewerbe weiter rückläufig